Wer den Externbergpark in Eving oder die Galopprennbahn in Wambel mal von einer etwas anderen, ungewohnten Seite kennenlernen möchte, der sollte sich den 27. und den 29. Mai im Kalender anstreichen. Jeweils um 18 Uhr beginnt dort etwas, das sich „Kunstwandeln“ nennt - „theatrale Spaziergänge im Grün des Ruhrgebiets“.
Zwei der Initiatoren dieser ungewöhnlichen Kulturveranstaltung sind der ehemalige Leiter des Theaters im Depot in der Nordstadt, Berthold Meyer (61), der jetzt für die Performance-Gruppe „Artscenico“ spricht, und die Essener Tänzerin Jelena Ivanovic (46). Auch der neue Evinger Quartierskoordinator, Didi Stahlschmidt, hat sich dafür starkgemacht.
Grundgedanken hinter ihrer Aktion: Die Initiatoren wollten erstens viele der kleinen künstlerisch aktiven Gruppen des Ruhrgebiets als Netzwerk verbinden und mit ihnen etwas Gemeinsames auf die Beine stellen. Zweitens wäre es doch schön, so ihr Anliegen, das nicht auf den bekannten Bühnen zu tun, sondern im öffentlichen Raum, den die Menschen auch aus ihrem Alltag kennen. Nun nehmen ganz verschiedene künstlerische Vereinigungen aus Duisburg, Essen, Dortmund und Hattingen an „Kunstwandeln“ teil.
Im Externbergpark ist es Jelena Ivanovic selbst, die mit einem siebenköpfigen Ensemble am Pfingstmontag (29.5.) ihr Tanztheaterstück „Heimland“ aufführt, das 2020 Premiere hatte. Dabei nimmt sie das konservative Leben der Menschen mit Regeln und Verordnungen liebevoll und satirisch auf die Schippe.
Sie möge es, ihre Kunst im öffentlichen Raum zu zeigen, sagt sie, weil die Menschen dabei viel ungezwungener damit umgehen können als auf einer Bühne. Man darf seinen Hund mitnehmen, ein Butterbrot essen, soviel herumlaufen wie man möchte und sich sogar zwischendurch eine rauchen.

Und auf der Galopprennbahn am 27. Mai ist es das „Orkestra“ von Markus Stollenwerk aus Hattingen, das Klangwelten erschaffen und die Landschaft poetisch verzaubern möchte. Für ihn verströme die Galopprennbahn einen ganz eigenen, fast nostalgischen Charme, sagt Berthold Meyer.
Als kleiner Gag am Rande werden an allen zwölf Terminen in den vier Städten Postkarten mit der doppeldeutigen Ruhrpott-Frage „Warum bist du von hier wech?“ verteilt - mit der Bitte um Antwort.
Dritter Spielort in Dortmund ist der Fredenbaumpark. Das Kindertheater Kreuz & Quer tritt dort am 28. Mai um 15 Uhr auf. Und auch die Abschlussveranstaltung mit allen Beteiligten findet in Dortmund statt: am 16. Juni um 19 Uhr im Depot an der Immermannstraße.
Kunstwandeln wird von verschiedenen Institutionen sowie von den beteiligten Städten gefördert. Ticketpreise: 17 Euro/10 Euro ermäßigt, Kinder bis 6 Jahren frei, bis 14 Jahren 6 Euro, Kindertheater Kreuz & Quer 6 Euro.
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