An einer eigentlich tristen Hauswand an der Hangeneystraße prangt seit neuestem ein besonderes Kunstwerk, das sofort auffällt. Zu sehen ist eine Frau, die einen Fuchs im Arm hält. Der Fuchs berührt mit seiner Schnauze das Gesicht der Rothaarigen, welche ihre Haare edel hochgesteckt hat.
Die Künstlerin, die hinter den sogenannten „Murals“ steckt, ist Spanierin und sie lebt seit sieben Monaten in Deutschland. Ines Rodriguez ist schon viel gereist und hat sich jetzt hier in Kirchlinde vorerst niedergelassen. „Deutschland liegt sehr zentral in Europa, das ist sehr praktisch für meine Arbeit“, erklärt sie.

Ihr 16 Jahre alter Sohn geht hier in Dortmund zur Schule und deswegen möchte sie auch nicht so schnell wieder weg. Seit einem Monat arbeitet die Künstlerin noch nebenher als Autolackiererin. Denn gerade im Winter sei es schwierig, die besondere Wandkunst an Fassaden zu bringen. Das Wetter muss halt mitspielen.
Doch wie kommt man als Künstlerin auf so großflächige Gemälde? „Ich habe es irgendwann mal in Sevilla in Spanien ausprobiert und habe mich direkt verliebt“, erzählt die Künstlerin. Ihre Leidenschaft für das sogenannte Spray-Paint wurde bei ihr vor vier Jahren geweckt.
„Solche großen Gemälde lösen einfach mehr bei den Menschen aus und du erreichst mehr Menschen damit“, sagt sie. Viele würden hier vorbeilaufen und ihr Werk sehen und sie dann für weitere Aufträge kontaktieren. Das ist Rodriguez Strategie.
„Immer wenn ich in eine neue Stadt komme, entwerfe ich ein Wandgemälde gratis“, sagt sie. Sie suche sich eine passende Wand oder Mauer und versuche die Eigentümer ausfindig zu machen. Dann stelle sie ihnen die Idee vor und die meisten seien die begeistern von der kostenlosen Verschönerung.

Wenn sie fertig ist, hinterlässt sie immer am Rand des Gemäldes ihren Instagram-Tag und ihre Telefonnummer, sodass potenzielle neue Auftraggeber sie kontaktieren können. So hat sie es auch mit einer Mauer in der Nähe ihrer Wohnung gemacht. Die Besitzerin fand das Ergebnis am Ende so schön, dass sie die Künstlerin doch noch bezahlt hat.
So bekam sie auch den Auftrag für das Mural an der Hardeystraße. Die Frage, wie sie auf ihre Motive komme, beantwortet die Künstlerin so: „Ich suche und finde meine Inspiration in meiner Umgebung.“ Sie gehe hier oft mit ihrem Hund spazieren und da seien ihr so viele Füchse begegnet. Daher kam die Idee für das Wandgemälde.
Früher hätte sie nur Tiere gemalt, was man an älteren Instagram-Post sieht, doch mittlerweile verbinde sie die Tiere oft mit Frauen. „Ich mag es, Frauen zu malen und sie transportieren meine Weiblichkeit als Künstlerin“, erklärt sie.
Bevor sie zur Spraydose greift, fertigt Rodriguez erst eine Skizze per Hand an und baut sich manchmal auch das Motiv auf dem Handy mithilfe von Grafiken und Fotos zusammen. Dann geht es an die Wand.

Aktuell hat sie mehrere Projekte hier in Dortmund am Laufen. Die Besitzerin des Gebäudes, welches jetzt das Fuchs-Mural schmückt, möchte, dass Rodriguez auch noch an das Haus nebenan ein Gemälde anbringt. Dafür hat die Künstlerin auch schon eine Idee.
Es soll ein Eichhörnchen werden, mit Backen voller Erdnüsse. Von den Tieren würde es im Wohnviertel nur so wimmeln. Daher stammt auch die Inspiration. Die Liebe zur Natur zeigt sie in ihren Bildern.
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