Die Malerei war schon immer das Hobby von Claudia Ossenkop (40). Aber was sich in den letzten vier Jahren in dieser Richtung getan hat, kann man nur als sensationell bezeichnen. Denn die 40-jährige Dortmunderin, die bei der Verlagsgruppe Handelsblatt für die Wirtschaftswoche in Düsseldorf arbeitet, hat sich in Sachen Kunst zu einem echten Geheimtipp gemausert.


Erst vor Kurzem gab es unter dem Titel „Big City Lights“ eine große Ausstellung ihrer Bilder im Düsseldorfer Landtag. Derzeit ist eine Auswahl ihrer Werke unter dem Titel „Primavera in anticipo“ im Restaurant „Tonis Gusto Italiano“ an der Hermannstraße 164 in Dortmund-Hörde zu sehen. Außerdem gestaltet Claudia Ossenkop für die Manufaktur Burk kunstvolle Etiketten auf Limoncello-Flaschen.
Abitur am Goethe-Gymnasium
So spannend wie die Kunst, die Claudia Ossenkop schafft, ist auch ihr bisheriger Lebenslauf. Verheiratet und zwei Kinder – das geht noch in die „normale“ Richtung. Aber die 40-Jährige, die in Dortmund aufgewachsen ist und am Goethe-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat, hat, wie man so schön sagt, „Hummeln im Hintern“.
„Nach dem Abi war ich 20 Jahre weg von Dortmund, jetzt bin ich wieder da“, erzählt sie. Zunächst ging es zum Studium nach Florenz. „Ich war im Leistungskurs Italienisch und bin dann für eine Weile nach Italien gegangen. Ich wollte immer in die kulturelle Richtung. Das war eine wunderbare Zeit.“

Auf Florenz folgte Oxford: Sprachen studieren auf einem All-Girls-College. „Nur mit Frauen zusammen, das war mega. Das war eine ganz besondere Atmosphäre. Das hätte ich nie gedacht.“ Ihr heutiger Mann spielte aber schon damals eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Die beiden hatten sich auf dem Goethe-Gymnasium kennengelernt, immer eine Beziehung geführt, wenn auch zum Teil eine Fernbeziehung. „Aber es hat immer funktioniert“, sagt Claudia Ossenkop.
„Gehirnwäsche“ im Marketing
Und es funktioniert immer noch. „Ich glaube, wir passten so gut zusammen, weil jeder sein Ding machen konnte.“ Nach dem Studium begann der „Ernst des Lebens“. „Ich musste arbeiten, also ging ich in eine Unternehmensberatung, nach München, ins Marketing. Das war wie eine Gehirnwäsche nach einem geisteswissenschaftlichen Studium“, sagt Claudia Ossenkop und lacht. Lachen sieht man die junge Frau sowieso viel. Eigentlich immer.
Nach München ging es zu einer Unternehmensberatung nach Bonn. „Das hat mir alles Spaß gemacht. Aber ich bin bestimmt 20 Mal umgezogen. Ich fühle mich immer da zu Hause, wo ich bin. Das ist mein Naturell.“ Auch beruflich hat man das Gefühl: Was Claudia Ossenkop anpackt, das gelingt. Irgendwie kein Wunder, dass das auch mit der Kunst funktioniert. Es ist abstrakte Kunst in leuchtenden Farben. Mit ihren Bildern möchte die Künstlerin gute Laune verbreiten. Oft gestaltet sie die Werke passend für den jeweiligen Raum, wo sie hängen sollen.
Kunst aus der Corona-Zeit
„So richtig angefangen hat es erst in der Corona-Zeit. Gemalt habe ich schon immer, aber da hatte ich plötzlich viel Zeit“, sagt Claudia Ossenkop. Die Werke hat sie dann auf Instagram gepostet, „und dann ging es los“. Frei nach dem Motto „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“ geht die künstlerische Reise durch alle Formate. „Ich male fast alles aus dem Bauch heraus. Wenn ich mir zu viele Gedanken mache, wird es nichts.“
Und wie geht es nun weiter mit der Kunst? Ihre Arbeit auf der Leinwand möchte die 40-Jährige weiter ausbauen. Ihren Hauptberuf hat sie unterdessen bereits etwas zurückgeschraubt. „Vier Tage arbeite ich im Verlag und drei Tage male ich.“ Und den Grund für ihr etwas unruhiges Leben habe sie auch gefunden. „Ich bin Zwilling als Sternzeichen. Ich glaube, daher kommt das Tanzen auf allen Hochzeiten und das Ausleben der Kreativität. Malen ist die Herzsache, die Arbeit im Verlag ist die Kopfsache.“
Und was das Ruhelose angeht: Familie Ossenkop bleibt wohl erst einmal eine gewisse Zeit im Dortmunder Süden. Die Tochter besucht dort eine Grundschule. Wenn es dann aber auf eine weiterführende Schule geht und der Sohn eingeschult wird: „Wer weiß“, sagt Claudia Ossenkop und lacht.

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