„Kultras“ werden laut für die Kultur in Dortmund Vereine wollen gemeinsam aktiv werden

„Kultras“ sind Stimme für die Kultur: Vereine werden gemeinsam aktiv
Lesezeit

Ultras werden besonders laute und engagierte Anhänger von Sportvereinen genannt. Die Dortmunder Kultur hat jetzt die „Kultras“. Das Besondere daran: Die „Kultras“ sind nicht für einen Verein oder eine Institution, sondern für die Kultur in Dortmund insgesamt aktiv. „Wir wollen mit einer Stimme für die Kultur sprechen“, erklären Ulrich Wantia als Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde und Benjamin Sieber als Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall.

Die beiden Institutionen, die sie vertreten, stehen beispielhaft für das Netzwerk, das sich im Laufes des Jahres gebildet hat. Unter dem Titel „Kultras“ hat sich ein Dutzend Dortmunder Kulturfördervereine und -stiftungen lose zusammengeschlossen - von den Fördervereinen der Museen über die Kulturstiftung bis zum Trägerverein des Jazzclubs Domicil. „Wir sind eine Gemeinschaft eigenständiger und vielfältiger Einrichtungen, die jeweils mit ihrer Tradition und Sparte das Dortmunder Kulturleben bereichern“, heißt es im Leitbild der „Kultras“.

Gespräche mit der Politik

Was alle eint, ist das Anliegen, auf die Bedeutung der Kultur in Dortmund aufmerksam zu machen. „Auch als Standortfaktor im Wettbewerb der Städte“, wie Ulrich Wantia betont. Die Eigenständigkeit der Vereine bleibt gewahrt. Man will der Kultur insgesamt mehr Gehör verschaffen - auch gegenüber der Politik. Erste Treffen mit Vertretern des Kulturausschusses haben schon stattgefunden, berichteten Wantia und Sieber. Weitere sollen folgen.

Das Netzwerk, in dem weitere Vereine und Institutionen aus dem Kulturbereich immer willkommen sind, will sich möglichst einmal pro Vierteljahr treffen und über gemeinsame Anliegen und Aktionen beraten. „Die ‚Kultras‘ haben keinen formellen Status. Sie sind ein freiwilliger Zusammenschluss von rechtlich und organisatorisch selbstständigen Einrichtungen“, heißt es in den Statuten.

Die alljährliche DEW21-Museumsnacht ist bislang die bekannteste in Dortmund statt. An 40 Spielorten gab es über 500 Veranstaltungen.
Die alljährliche DEW21-Museumsnacht ist bislang die bekannteste in Dortmund statt. An 40 Spielorten gab es über 500 Veranstaltungen. © Stephan Schütze (A)

Mit Spannung blickt man etwa auf die Nachfolgeregelung für Kulturdezernent Jörg Stüdemann, der im Herbst 2025 oder im Frühjahr 2026 in den Ruhestand geht. Eine Kombination von Kultur- und Finanzressort wird es dann wohl nicht mehr geben. Umso wichtiger ist, wenn die Kultur dann gegenüber Politik und Verwaltung mit einer Stimme spricht.