Noch bis Sonntag (5.11.) findet der Hansemarkt in der Dortmunder City statt. Zahlreiche Stände bieten dort sowohl altertümliche als auch internationale Spezialitäten an. Eine Vielfalt, die erschlagen kann.
Wir wollen helfen – und haben fünf ganz besondere Gerichte für Sie getestet. Diese Auswahl ist nur ein subjektiver, kleiner Querschnitt der vielen Essensstände auf dem Hansemarkt 2023. Entsprechend erheben wir mit unserem Test keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wie uns die Gerichte geschmeckt haben, schreiben wir hier:

Flammlachs
Am Stand „Lachs Wikinger“ an der Kampstraße knistert und zischt es. Dabei breitet sich ein würziger Geruch nach gegrilltem Fisch aus. So wie es sich für einen richtigen Flammlachs gehört, wird hier nämlich mit Feuer und echtem Holz gearbeitet. Die rustikale Spezialität aus Finnland wird bei „Lachs Wikinger“ in verschiedenen Variationen angeboten. Ich habe mich für ein Lachsbrötchen mit Salat und Crème fraîche entschieden.
Eine sehr gute Entscheidung, wie sich im Geschmackstest herausstellt. Durch die besondere Zubereitung ist der Lachs sehr zart und hat eine wunderbare rauchige Note. Mit ihrem feinen, leicht säuerlichen Geschmack passt die Crème fraîche sehr gut zum Fisch. Im Vergleich zu den anderen Essensangeboten auf dem Hansemarkt ist der Flammlachs für neun Euro recht kostspielig. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass das Brötchen mit reichlich Lachs belegt und somit auch sehr sättigend ist.
Preis: 9 Euro
Charlotte Schuster
Pasta aus dem Käselaib

Als leidenschaftlicher Liebhaber von Nudelgerichten habe ich mich für ein Mittagessen am Stand von Tanja Bosselt aus Gangelt im Kreis Heinsberg entschieden. Sie bietet Pasta aus dem Parmesanlaib in unterschiedlichen Variationen an. Es gibt sie mit Pilzen, mit Rucola, mit Garnelen oder mit Putenbrustfilet. Der Stand befindet sich an der Kampstraße auf dem Stück zwischen Reinoldikirche und Platz von Leeds.
Tanja Bosselt ist zum ersten Mal mit ihrem Stand auf dem Hansemarkt in Dortmund. Auch beim Weihnachtsmarkt wird sie vor Ort sein. Die Idee für die Pasta aus dem Parmesanlaib hat sie aus einem Italien-Urlaub mitgebracht. Bis zur Perfektion der Rezeptur sei es jedoch ein langer Weg gewesen, gesteht sie.
Wer bei Tanja Bosselt bestellt, kann ihr dabei zusehen, wie sie die Pasta zubereitet. Ich entscheide mich für die Variante „Isabella“ mit Rucola, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Sahne. Kostenpunkt: 10 Euro. Mit Garnelen kostet die Pasta 14 Euro, mit Putenbrust 12 Euro.
Zunächst kommen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Sahne in die Pfanne, bis die cremige Basis für meine Penne fertig ist. Dann noch schnell die vorgekochten Nudeln dazu, und wieder umrühren. Anschließend legt Tanja Bosselt alles auf den Käselaib (ein Grana Padano) und verbindet die Pasta mit dem Parmesan. Der Rucola-Salat kommt obendrauf. Tanja Bosselt serviert die üppige Portion in einer Pappschale.
Die Pasta ist nicht nur nett angerichtet, sondern schmeckt auch sehr gut. Der Käse ist nicht zu dominant und vergleichsweise mild. Die Soße ist cremig. Und Balsamico als Highlight-Topping passt hervorragend dazu. 10 Euro sind zwar nicht super-günstig, aber auch nicht zu teuer. Fazit: empfehlenswert.
Preis: 10 Euro
Tim Schulze
Knoblauchbrot

Damit auch vegan lebende Menschen auf dem Hansemarkt kulinarisch nicht zu kurz kommen, habe ich mich speziell auf die Suche nach veganen Speisen gemacht. Eins vorneweg – wer auf dem Hansemarkt eine rein pflanzliche Essensmeile sucht, wird leider nicht fündig. Einige wenige Stände bieten jedoch vegane Speisen an.
Die „Wanderpfanne“ gehört zu diesen Ständen. Wenn man aus der U-Bahn-Haltestelle „Reinoldikirche“ den Ausgang in Richtung Westenhellweg nimmt, hält man direkt auf den Stand zu. Hier gibt es „Knoblauchbrot zum selbst belegen“, das ohne Knoblauchcreme auch vegan zu genießen ist. Ein gut gelaunter Mitarbeiter brät das Brot in Margarine an und versieht es schließlich mit Knoblauchzehen und -öl.
Zum Schluss darf man noch entscheiden, was zusätzlich aufs Brot soll. Zur Wahl stehen eine pikante, aber nicht zu scharfe Chilisauce, Oliven, Röstzwiebeln und grüne Peperoni. Dann kann ich probieren. Durch das Anbraten in Margarine ist das Brot schön kross. Die Zutaten schmecken frisch und die Aromen kommen über das Knoblauchöl sehr gut zur Geltung. Für 7 Euro hat man hier ein tolles Geschmackserlebnis, das auch noch sättigt.
Preis: 7 Euro
Nico Keßeboom
Mandelgebäck

Um mein veganes Hansemarkt-Erlebnis abzurunden, suche ich noch etwas für den süßen Zahn. Fündig werde ich, indem ich am Stand der „Wanderpfanne“ vorbei auf die Kleppingstraße gehe, auf der ich mich in Richtung Adlerturm gehend links halte. Ein kleiner süßer Snack wird vom Stand des „GenussKult La Dolce Vita“ angeboten. Vorsicht – auch hier sind nicht alle süßen Backwaren vegan.
Die Qualität der in Handarbeit hergestellten Backwaren unterstreicht das „GenussKult“ durch Eigenschaften wie „vegan“, „laktosefrei“ und „glutenfrei“. Die Rezepte stammen aus der hauseigenen Manufaktur in Palermo.
Seit kurzem enthält das Mandelgebäck bis zu 70 Prozent Mandelmasse und kommt ganz ohne Eiweiß aus. Durch diese Raffinesse in ihrer Produktion schaffen es die Bäcker des „GenussKult“ echt italienisches, veganes Mandelgebäck zu zaubern. All diese Informationen bekomme ich von der Mitarbeiterin am Stand.
Durch den hohen Anteil an Mandelmasse schmeckt das Gebäck nach einer Note von Marzipan, die nicht zu aufdringlich ist. Durch die hohen Qualitätsmerkmale zahlt man pro 100 g des Gebäcks den stolzen Preis von 5,95 Euro, der sich aber durch den Aufwand, die Liebe bei der Fertigung und nicht zuletzt wegen des leckeren Geschmacks rechtfertigen lässt. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, etwas Besonderes zu essen.
Preis: 5,95 Euro pro 100 g
Nico Keßeboom
Fladen

Wie der Name bereits vermuten lässt, kredenzt der Stand „Bäckerey“ allerlei Backwaren. Besucher bekommen hier unterschiedliche Brote – etwa das Bauernlaib, das Windlaib mit Zwiebeln und das Kaiserlaib mit Nüssen. Doch natürlich gibt es auch Gebäck für auf die Hand: Seelen mit Sesam oder Zwiebeln sowie Fladen mit vielfältigen Belägen. Der Stand befindet sich an der Kleppingstraße neben der Marienkirche.
Die „Bäckerey“ ist bereits zum neunten Mal mit ihrem Stand auf dem Hansemarkt in Dortmund. Das Besondere ist: Der Teig wird direkt am Marktstand zubereitet, geknetet und in den Ofen geschoben. Außerdem werden nur frische Zutaten und keine Fertigprodukte verwendet, wie Schausteller Christian Cieslik versichert.
Meine Wahl fällt auf einen Fladen belegt mit Kräuterrahm und Schinken. Da dieser gerade frisch aus dem Ofen kommt, ist er angenehm warm. Der Geschmack des Hefeteigs kommt sehr gut zur Geltung, weil der Fladen nur mit wenig Kräuterrahm und Schinken belegt ist. Positiv ist, dass der Hefeteig von außen super-knusperig und von innen gleichzeitig sehr saftig ist. Fazit: Bei meinem nächsten Besuch auf dem Hansemarkt würde ich mich wieder für einen Fladen von der „Bäckerey“ entscheiden.
Preis: 5 Euro
Charlotte Schuster
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