Traditionsgeschäft im Kreuzviertel schließt Blumen Kersting zieht nach fast 40 Jahren aus

Ute Kersting schließt ihren Blumenladen, bleibt aber aktiv
Lesezeit

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ute Kersting schließt ihren Blumenladen im Dortmunder Kreuzviertel nach 37 Jahren.
  • Ihren Ruhestand plant sie aber nicht: Sie arbeitet ab dem Sommer von Marten aus, wo bereits Werkstatt und Lager sind.
  • Laufkundschaft sei dort aber nicht mehr vorgesehen, verrät Kersting.
  • Sie bietet von dort weiterhin floristische Dienstleistungen auf Bestellung an, wie Dekorationen für Veranstaltungen – Beratungen gibt es dann aber nur noch telefonisch.
  • Sie plant, ihr Team zu behalten, eventuell den Lieferservice zu erweitern und die Online-Präsenz zu stärken.

Seit stolzen 37 Jahren betreibt Ute Kersting ihren Blumenladen an der Ecke von Kreuz- und Lindemannstraße. Doch damit ist bald Schluss: Zum 30. Juni schließt sie das Ladenlokal, bleibt aber im sprichwörtlichen Geschäft. „Das tut mir in der Seele weh“, sagt sie, ergänzt aber: „Ich liebe Neues, ich liebe Herausforderungen.“

Ans Aufhören denkt die 63-jährige Floristin nicht, doch mehrere Umstände treiben sie aus dem markanten Ladenlokal an der belebten Kreuzung. Ute Kersting spricht von „exorbitanter Miete“ ohne Entgegenkommen des Vermieters. Auch sich ankündigende Baustellen wie die Umbau-Maßnahmen des Neuen Grabens und der Saarlandstraße führt sie an. Außerdem spielen wirtschaftliche Veränderungen durch Online-Handel und gestiegene Kosten eine Rolle.

Basis bleibt in Marten

Nun verlässt sie, die jahrelang als Teil der Interessenvertretung fürs Kreuzviertel die Stimme erhoben hat, die Nachbarschaft und arbeitet ab dem Sommer von Marten aus. Schon seit Jahren befinden sich dort Werkstatt und Lager ihrer „Blumen-Company“. Laufkundschaft sei dort aber nicht mehr vorgesehen.

Auf Bestellung sind verschiedene Leistungen weiter zu bekommen, neben einzelnen Blumengestecken und Sträußen zum Beispiel die Dekoration für Veranstaltungen oder auch die Aufstellung von fast zehn Meter hohen geschmückten Weihnachtsbäumen für Geschäftskunden. Beratung gebe es dann nur nicht mehr im Laden, sondern telefonisch.

Wichtig ist der Geschäftsfrau, dass sie ihr Personal behalten und eventuell sogar Kapazitäten im Lieferservice ausbauen kann. Die Social-Media-Präsenz und das eigene Online-Angebot sollen noch intensiviert werden. Bereits jetzt sind Blumen, Grußkarten und Dinge wie Kerzen auf der Internetseite zu bestellen.

Ute Kersting arbeitet an einem Blumenstrauß.
Ute Kersting sagt: „Ich liebe Neues. Ich liebe Herausforderungen.“ © Julia Segantini

„Ich liebe meinen Beruf“, sagt Ute Kersting: „Ich möchte ein bisschen weniger arbeiten, aber ich habe Lust zu arbeiten.“ An den Ruhestand sei nicht zu denken. Die Dekoration einer großen Halle mache ihr tatsächlich schlicht mehr Spaß als den ganzen Tag über im Geschäft zu stehen. Auch wenn sie ihre „supergeilen“ Kunden natürlich sehr möge.

Mitte Mai startet die Floristmeisterin den Räumungsverkauf an der Lindemannstraße 51. Erreichbar bleibt sie über blumen-company.de oder Tel. (0231) 12 22 73. Und durchaus sei noch angedacht, mit einer neuen Dependance im Kreuzviertel präsent zu sein. Das sei aber noch nicht spruchreif.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. April.

Baustellen kesseln Kreuzviertel ein: Händlerin Ute Kersting: „Vor 15 Jahren hätte ich mir einen Stri