Kosten für das Nordbad explodieren Stadt Dortmund nennt Zahlen für Sanierung und Neubau

Nordbad-Kosten explodieren: Stadt nennt Zahlen für Sanierung und Neubau
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Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Sanierung oder Neubau. Und in beiden Fällen explodieren die Kosten. Das hat die Stadt Dortmund am Dienstag (5.11.) zum Thema Nordbad mitgeteilt.

Dass die Kostenschätzungen aus den Jahren 2021 und 2023 längst veraltet sind, war vorher schon klar. Offen war indes geblieben: Welche konkreten Zahlen liegen denn im Dezember auf dem Tisch, wenn die Dortmunder Politiker über die Zukunft der Hallenbäder in der nördlichen Innenstadt entscheiden müssen?

32,74 statt 10,4 Millionen Euro

Eine Sanierung des Nordbads wäre möglich, heißt es nun von der Stadt. Allerdings würden sich die Kosten nicht auf 10,4 Millionen Euro belaufen, wie es 2021 noch im Bäderleitplan stand. Die aktuelle Schätzung der Kosten: 32,74 Millionen Euro netto. Und eine Sanierung hätte einige Nachteile.

„Das Nordbad ist baulich und technisch mit dem Dietrich-Keuning-Haus verbunden“, heißt es auf Grundlage aktueller Gutachten: „So ist bei einer Sanierung des Bades zwingend auch das Dach des DHK zu sanieren und dessen technische Autarkie herzustellen.“

Schließung bis 2029

Nicht nur im Keuning-Haus, auch in drei umliegenden Kitas würde es „während der Bauphase zu großen Beeinträchtigungen kommen“. Unklar ebenfalls: Entstehen Probleme am U-Bahn-Tunnel, der unter dem Keuninghaus und Nordbad verläuft? Lauern auf dem Gelände noch Altlasten?

Das könne man „trotz der umfassenden fachgutachterlichen Betrachtung“ bisher nicht sagen. Schadstoffbelastungen hätten „weitere Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen“ zur Folge. Schon jetzt heißt es: Vor 2029 wäre man nicht fertig. Bis dahin habe man auch keine Ausweichflächen für Schul- und Vereinsschwimmen - etwa drei Jahre lang.

Der Nordbad gehört zu den Hallenbädern in Dortmund mit den meisten Besuchern.
Der Nordbad gehört zu den Hallenbädern in Dortmund mit den meisten Besuchern. © RN Archiv

Neubau für etwa 24 Millionen Euro

Falls sich die Politiker für einen Neubau entscheiden, könnte im Nordbad der Betrieb so weitergehen wie bisher. Doch bei dieser Variante gibt es eine deutliche Kostensteigerung.

2023 lautete die Schätzung noch 12 bis 15 Millionen Euro. Aktuell geht die Stadt von 24 Millionen Euro netto aus. Hinzu kämen 1,23 Millionen Euro, um die Technik im Keuning-Haus unabhängig vom bisherigen Nordbad zu machen. Plus 1,5 Millionen Euro, falls es keine Nachnutzung, sondern einen Abriss geben sollte.

Zusätzliches Lehrschwimmbecken?

Ein Neubau würde weniger Energie verbrauchen. Außerdem könnte ein Lehrschwimmbecken mit entstehen. Das Schulverwaltungsamt wünscht sich das - auch aufgrund steigender Schülerzahlen. Die Kosten dafür sind allerdings noch nicht eingerechnet.

Ein Neubau könnte 2031 eröffnet werden. Denn vor dem Bau „müsste zunächst das Planrecht geschaffen werden“, heißt es. Eine optimale Fläche gebe es im Bereich Innenstadt-Nord nicht. Deshalb habe man parallel überlegt, wo denn überhaupt Platz für einen Neubau sein könnte. Zwei mögliche Standorte: „Flächen am Naturmuseum und der Sportplatz Lindenhorster Straße“.