Nach dem ersten Schock über die Schließungspläne für Karstadt/Kaufhof in Dortmund reagieren Parteien und Politiker mit Forderungen an die Konzernleitung. © Schaper

Forderungen aus der Politik

Verluste in Dortmund? Karstadt/Kaufhof soll Geschäftsbücher offen legen

Nach dem Entsetzen kommt der Druck: Dortmunder Akteure aus verschiedenen politischen Lagern machen wegen der Schließungspläne für Dortmund gegen Karstadt Kaufhof mobil. Ein Überblick.

Dortmund

, 25.06.2020 / Lesedauer: 3 min

Die bekannt gewordenen Schließungspläne für die drei Dortmunder Standorte von Karstadt/Kaufhof haben nicht nur für Entsetzen in der Politik gesorgt. Als Reaktion kommen jetzt auch Forderungen an die Unternehmensleitung.

Nach dem Eindruck der Dortmunder CDU-Vize Claudia Middendorf geht es bei den Schließungsplänen in erste Linie darum, die Immobilien in bester Lage künftig anders zu nutzen. „Mir fehlt auch das Gespür, wie man dort mit den Ängsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen umgeht!“, so Middendorf, die auch Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Dortmund ist.

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„Wo ist denn die Managementleistung des Vorstandes? Wo sind die neuen Konzepte für ein ,Warenhaus 2030‘?“, fragt sich CDU-Vize Thorsten Hoffmann und kündigt an, die CDU werde am Samstag (27.6.) ab 10 Uhr zwischen dem Karstadt-Sporthaus und -Haupthaus Unterschriften für den Erhalt der drei Dortmunder Standorte sammeln.

Wahres Interesse gilt den Immobilien

„Wer zukünftig die Zustimmung der Stadt Dortmund bei Baumaßnahmen für seine Immobilien hier vor Ort braucht, den werden wir daran messen, was er für die Beschäftigten und Dortmund getan hat!“, ergänzt der dritte CDU-Vize Sascha Mader.

Seit der Übernahme der Kaufhäuser durch die Signa Holding des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko seien Entlassungen und Schließungen angekündigt, stellt Die Linke in NRW fest. „Es darf nicht sein, dass der Milliardär Benko sich auf Kosten der Beschäftigten saniert und dabei auch noch durch die Schließung von Kaufhäusern in besten Lagen zur weiteren Verödung der Innenstädte beiträgt“, erklärt Landessprecherin Inge Höger.

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Benkos wahres Interesse gelte den Immobilien. Ein Paket mit 17 Immobilien soll die Signa Holding Insidern zufolge bereits an einen Finanzinvestor verkauft haben, so Höger. Sie fordert: „Herr Benko muss endlich seine Geschäftsbücher offenlegen und sein Vermögen zur Sicherung der Arbeitsplätze einsetzen. Er zieht durch die Mieten Geld aus den Immobilien, das eigentlich dringend für Zukunftsinvestitionen gebraucht wird.“

Handel in der City wettbewerbsfähig machen

Nach Meinung des parteilosen Dortmunder Bundestagsabgeordneten Marco Bülow braucht es eine „Diskussion über die Miethöhe bei den jeweiligen Häusern“ und eine Debatte darüber, „wie der Einzelhandel in der Dortmunder City wieder wettbewerbsfähiger wird.“

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Das Aussterben der Innenstädte sei bundesweit ein Riesenproblem. Auch vor dem Hintergrund erheblicher Einbußen durch die Corona-Pandemie müsse man perspektivisch über eine Internetsteuer reden, fordert Bülow.

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