Am gleichen Tag geboren Dagmar Hornung (35) über eine ungewöhnliche Gemeinsamkeit

Am gleichen Tag geboren: Dagmar Hornung (35) über eine ungewöhnliche Gemeinsamkeit
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In wenigen Tagen ist Ostern – ein christliches und ein Familienfest. Für viele Paare bedeutet das Stress. Essen bei den einen Eltern, oder bei der anderen Familie? Oder bringen wir dieses Jahr tatsächlich alle an einen Tisch? Doch wo? Und kann das wirklich funktionieren? Bei mir, besser gesagt „bei uns“, sieht das alles mal wieder ein wenig anders, entspannter aus.

Christliche Feste haben in meinem Leben noch nie eine große Rolle gespielt. In meiner Familie ist niemand religiös, mein Partner ist es auch nicht. Ostereiersuche und Weihnachtsbaum hat es halt gegeben, weil man das so macht – und um den Kindern eine Freunde zu bereiten. Weil wir dem Kindesalter entwachsen sind und noch keine Kinder haben, sehe ich also auch diesem Osterfest ganz entspannt entgegen. Noch habe ich keine Ahnung, wie und wo wir die Feiertage verbringen – und das fühlt sich gut an.

Ein anderes Datum sorgt in unserer Beziehung für viel mehr Druck als religiöse Feiertage. Die Rede ist vom 17. Februar. Am 17. Februar bin nämlich nicht nur ich geboren. Auch mein Partner, der übrigens ein Jahr jünger ist, hat an diesem Datum das Licht der Welt erblickt.

An einem unserer ersten „gemeinsamen“ Geburtstage waren wir noch gar nicht zusammen. Ein gemeinsamer Freund wollte uns stressfrei beide sehen und überredete uns zu einem lockeren Treffen mit seinen und meinen guten Freunden. Das ging eher steif und ohne große Partystimmung über die Bühne. Dass wir von dort an jedes Jahr vor einer ähnlichen Situation stehen würden, hatte wohl keiner von uns damals geahnt.

Doch es kam, wie es kommen sollte... Während ich seit meinem 30. Geburtstag eigentlich nicht mehr groß feiern möchte – zu teuer, zu viel Vorbereitung, zu viel Aufräumen – würde er es gerne mal wieder richtig krachen lassen. Und das in unserer Wohnung. „Die haben wir doch noch gar nicht eingeweiht...“ Ok, vielleicht nächstes Jahr!

Hinzu kommt die Inkompatibilität verschiedener Freundeskreise: Meine alten Schulfreundinnen, die zum Teil schon Familie haben und/oder wohl maximal für einen Brunch mit Sekt zu gewinnen sind, wären wohl aus den Latschen gekippt, wenn ich sie zum Noise-Festival in einem Autonomen Zentrum eingeladen hätte, das mein Freund vor einigen Jahren anlässlich „unseres“ Geburtstags veranstaltet hatte.

Immerhin konnte ich ihn im Gegenzug für das Thema Wellness gewinnen – und so führten uns die letzten Geburtstage in einer Art Kombi-Programm nicht nur in die runtergerocktesten Kneipen, sondern auch die schönsten Thermalbäder und Saunen der Region. Das wäre doch auch ein tolles Pärchen-Programm für Ostern... zumindest für uns!

Eine Beziehung wie ein alter Esstisch: Dagmar Hornung (34) über die erste gemeinsame Wohnung