Die Arbeiten am Salzlager und an der Salzfabrik schreiten voran.

© Markus Bollen

Dortmunds neuer einzigartiger Veranstaltungsort nimmt Formen an

rnKokerei Hansa

Die Arbeiten am Salzlager und an der Salzfabrik auf dem Gelände der Kokerei Hansa in Dortmund gehen voran. Der so entstehende Veranstaltungsort könnte schon bald zur Verfügung stehen.

Huckarde

, 26.05.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

An der sogenannten „Weißen Straße“ der Kokerei Hansa, wo einst die Nebenprodukte der Koksproduktion verarbeitet wurden, beherrschen derzeit Gerüste und Planen das Bild: Das Salzlager mit Salzfabrik und Abtreiberbühne wird mit Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes instand gesetzt.

Die Dach- und Fachsanierung des Salzlagers ist bereits abgeschlossen, so die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Die Arbeiten in der Salzfabrik und an der Abtreiberbühne dauern noch an.

Ziel der aufwendigen Umbauarbeiten ist es, den Komplex für Besucherführungen zu öffnen und das Salzlager als einzigartigen Veranstaltungsort zu nutzen. Er soll Platz bieten für bis zu 1200 Gäste.

Salzlager war einsturzgefährdet

Dabei war die Zukunft des Salzlagers vor noch nicht allzu langer Zeit äußerst ungewiss. Ein Statiker-Gutachten stellte 2007 fest, dass das Gebäude so stark geschädigt war, dass es einzustürzen drohte. Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Industriedenkmalstiftung, erinnert sich gut daran.

Eine Alternative zur Sanierung war, lediglich die Fassade zur „Weißen Straße“ stehen zu lassen und den Rest des Gebäudes abzureißen. Eine andere Idee sah eine Art Klostergarten vor, in dem die Mauern des Salzlagers- und der Salzfabrik auf zehn Meter Höhe geschliffen worden wären, um im Inneren spezielle Pflanzen anzusiedeln.

Letztendlich, so Ursula Mehrfeld, überzeugten jedoch der hohe Denkmalwert und die Einzigartigkeit des Ensembles. In NRW existiert kein weiteres Salzlager einer Zentralkokerei, das über eine so vollständig erhaltene technische Ausstattung verfügt.

Maschinen und Anlagen wurden bereits restauriert und konserviert. „Alles, was heute zu sehen ist, war auch schon im Entstehungsjahr 1928 vorhanden“, sagt Ursula Mehrfeld. „Das ist ein echtes Pfund.“

Fassaden-Sanierung ist keine leichte Aufgabe

Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf das Innere der Salzfabrik, die zu Betriebszeiten einer Art „industriellen Hexenküche“ geglichen haben muss. Hier wurde aus gewonnenem Ammoniak und Schwefelsäure ein Salz hergestellt, das als Düngemittel vor allem in die regionale Landwirtschaft verkauft wurde.

Keine einfache Aufgabe stellte die Fassaden-Sanierung dar: Etliche Mauern waren durch den Einfluss des Salzes und anderer chemischer Schadstoffe stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Besonders großes Augenmerk legten Stiftung und Architekten deshalb auf die Beseitigung der Schäden, mit dem Ziel, Besuchern langfristig gefahrlos Eintritt zu gewähren.

Baustellen wie das Ensemble aus Salzlager und Salzfabrik benötigen einen langen Atem. Seit 2018 laufen die Arbeiten. Doch inzwischen gibt es Licht am Ende des Tunnels: Ende 2020 könnte alles fertig sein.

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