Kokain-Prozess in Dortmund: Hände des Angeklagten werden nicht untersucht

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Der Kokain-Prozess gegen den Bruder des Dortmunder Miri-Clans wird noch Monate dauern. Nun haben die Richter eine Reihe von Anträgen der Verteidigung abgelehnt.

Dortmund

, 25.02.2022, 08:27 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Staatsanwaltschaft ist weiterhin davon überzeugt, dass ein 40-jähriger Angeklagter in seiner Wohnung ein Kokainlager betrieben hat. Sein Bruder aus Dortmund soll ihm regelmäßig kiloschwere Drogenlieferungen zukommen lassen haben, die der Angeklagte dann angeblich mit Streckmittel versetzte, um sie anschließend weiterzugeben.

Der Bruder des Clan-Chefs wehrt sich jedoch gegen eine Verurteilung. Sein Verteidiger Rotger van Lengerich wird daher nicht müde, immer neue Beweisanträge zu stellen.

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Vorerst keine Gutachter wegen Anrede

Am Donnerstag entschieden die Richter jedoch, dass weder die Hände des Angeklagten noch dessen Mobiltelefon von Sachverständigen untersucht werden sollen.

Der Antrag, einen Sprachwissenschaftler zu der Frage zu vernehmen, ob die Anrede „Bruder“ in einem Kurznachrichten-Chat zwingend auf ein Verwandtschaftsverhältnis schließen lasse, wurde ebenfalls zurückgewiesen. Es sei klar, dass das nicht so ist, hieß es.

Nachdem in dem Prozess bisher fast alle Zeugen die Aussage verweigert haben, weil gegen sie selbst ermittelt wird, wird am nächsten Verhandlungstag ein Zeuge auf jeden Fall aussagen müssen. Die Richter haben einen Staatsanwalt aus einem Parallel-Prozess gegen einen mutmaßlichen Komplizen des Angeklagten geladen.