Auch Ernährung unterliegt ja der Mode oder besser gesagt: dem Zeitgeist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (übrigens auch nur eine Behörde) hat ihre Ernährungsregeln modernisiert - oder auch aktualisiert - und legt nun mehr Wert auf pflanzliche Lebensmittel.
Weil sie natürlich dem Trend „weniger Fleisch essen“ gerecht werden will. Uns wird nun empfohlen, etwa drei Viertel pflanzliche Lebensmittel zu konsumieren und nur noch etwa ein Viertel von Tieren.
Als Hauptgrund wird die Gesundheit angeführt. Zum Beispiel soll das Risiko für Herz-Kreislauf- und Darm-Erkrankungen sinken, wie uns Studien beweisen wollen.
Overkamps Lecka-reien
Warum schmeckt westfälische Küche so „lecka“ und wie führt man ein Traditions-Gasthaus? Darüber - und über manches mehr - schreibt Koch Günther Overkamp in seiner Kolumne. Hier finden Sie alle Folgen.
Das ist natürlich reine Spekulation, weil Ernährungswissenschaftler keine Beweise anbringen können, dass diese Lebensmittel ursächlich mit den Erkrankungen zu tun haben.
Weniger pupsende Kühe
Ich werde den Verdacht nicht los, dass wir weniger Fleisch essen sollen, damit die Kühe im Stall und auf der Weide nicht so viel pupsen und Treibhaus-Gase in die Atmosphäre schicken.
Wir reduzieren also durch weniger Fleischkonsum die Zahl der pupsenden Rinder und leisten uns dafür lieber ein paar Kohlekraftwerke in China und ordentlich Betrieb mit Kreuzfahrtschiffen.
Der Beweis, dass diese neuen Regeln uns irgendeinen Nutzen bringen oder andersherum, dass die herkömmliche Ernährungsweise eine gesundheitsschädigende Wirkung hat, ist nicht erbracht.
Der Mensch ist Allesfresser
Das Gegenteil ist sogar der Fall. Durch diese neuen Regeln wird uns suggeriert, dass der Verzehr mehr gesunder Lebensmittel auch mehr Gesundheit bringt. Sowohl diese neuen wie auch die alten Regeln möchte ich mal schwer in Frage stellen.
Der Mensch an sich, von seiner Herkunft her, ist kein Vegetarier. Schon gar kein Veganer. Der Mensch ist ein Allesfresser. Da, wo wir wech kommen (Höhle), da gab es keine Erbsen-Bratwurst und kein Soja-Geschnetzeltes.
Nun sind wir zwar nicht mehr in der Höhle, es ist aber Erd- und Menschheits-geschichtlich noch nicht lange her. Praktisch gestern.
Extremes ist schädlich
Wirklich bewiesen und auch von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht bestritten und somit tatsächlich glaubwürdig ist: Alles Extreme ist gesundheitschädlich. Und zwar alles. Also auch extrem vegane Ernährung.

Wenn wir uns mit gesundem Menschenverstand ernähren würden, könnten wir auf die Bürokratie dieser Behörde und die in jeder Illustrierte aufbereiteten Ernährungsregeln gut verzichten.
Auf den Körper hören
Wir sollten einfach mal auf die eindeutigen Signale des Körpers hören: Hunger, Sättigung, Lust, Verträglichkeit und Unverträglichkeit. Unser Körper spricht mit uns und zwar ehrlicher und direkter als die Ernährungs-Behörde. Denn er schert sich nicht um Politik und Mo
Der normale mit gesundem Menschenverstand begabte Mensch, weiß schon, wann er satt ist, was ihm gut tut und was ihm gar nicht gut tut. Er hört nur nicht immer darauf.
Der Körper sagt: Die Chips-Tüte muss nicht leer gegessen werden. Ist gut jetzt. Aber der Verstand denkt: Die kann man aber gar nicht wieder luftdicht verschließen. Und auch der letzte Chip ist ja lecka.
Ich rate: Mehr auf den Körper hören! Ist definitiv gesünder. In diesem Sinne: Bis denne!