Das Jahr ist jetzt schon drei Wochen alt und hat uns genug Zeit gegeben, um die guten Vorsätze alle wieder über den Haufen zu werfen.
Unter den Top 10 der guten Vorsätze sind auch einige höchst kulinarische: Zum Beispiel nix essen. Oder weniger. Oder gesünder. Oder weniger Fleisch. Oder noch schlimmer: Weniger Alkohol. Mehr geht aber auch, z.B. mehr Obst und mehr Salat.
Diese guten Vorsätze befinden sich in guter Gesellschaft zu anderen guten Vorsätzen wie z.B. mehr Sport oder die Eltern öfter besuchen.
Warum ist westfälische Küche so „lecka“ und wie führt man ein Traditions-Gasthaus? Darüber - und über manches mehr - schreibt Koch Günther Overkamp in seiner Kolumne „Overkamps Lecka-reien“. Hier finden Sie alle Folgen.
Im direkten Vergleich erscheinen mir die letztgenannten leichter umsetzbar. Bei mir fing das neue Jahr sofort mit Urlaub an. Kann man sich auch gut dran gewöhnen, auch als guten Vorsatz. Und das erschwerte natürlich die Umsetzung jeglicher anderen, vorher gefassten guten Vorsätze. Man denkt dann: Ach, ist egal, fang ich eben erst danach an.
8 Stunden genießen
Hab ich auch gemacht. Ich hab die bekannte 16/8 Methode wieder gestartet, die ich ja schon öfter erwähnt habe: 16 Stunden nicht essen, 8 Stunden genießen. Ich verzichte aufs Frühstück. Schlimm genug.
Vorletzte Woche wurde ja der City-Ring an Dirk Rutenhofer verliehen, und es gab nach einer sehr emotionalen Veranstaltung kaltes Dortmunder Pils und warme Salzkuchen. Und ich - guck nur zu! Schlimm. Ich kann ja erst ab 15 Uhr wieder etwas essen. Aber dann sind natürlich die Salzkuchen alle.
Die große Verführung: Pizza
Meine Tochter hat gerade Spaß daran gefunden, Pizza zu backen. Jetzt komme ich also nachts nach der Arbeit nach Hause, nach 23 Uhr, wo die 16 Stunden „ohne“ angebrochen sind. Und da liegen so richtig lecka aussehende und herzhaft duftende Pizza-Stücke. Die haben doch auf mich gewartet! Wie lange soll das gutgehen?
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin ja katholisch. Ich kann beichten. Aber das Gewissen wird schwer geprüft. Die Erfahrung zeigt, dass nahezu 100 Prozent der guten Vorsätze es nicht in den Februar schaffen. Egal.
Gute Vorsätze für jeden Tag
Die guten Vorsätze des Neujahrs dienen uns dazu, an etwas zu glauben. An etwas Neues zu glauben. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass wir die guten Vorsätze nicht durchhalten, sehr hoch ist. Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und nach vorne schauen. Statt „neues Jahr, neues Glück“ können wir auch sagen „neuer Tag, neues Glück“.
So lange die Sonne aufgeht, bietet doch jeder Tag, an dem wir aufstehen dürfen, ganz neue Möglichkeiten - für weniger Alkohol und mehr Obst. Und das Gute ist ja: So ein Tag geht auch wieder vorbei. Jedenfalls schneller als ein Jahr.
Ich schlag jetzt mal was vor, was auch den Tag überdauern kann und was ich cool finde und wirklich einfach umzusetzen ist: One apple a day… hält den Doktor fern. Das mache ich seit Jahren, da bin ich stolz drauf. Man nimmt nicht ab, aber man bleibt gesund. Und das ist ja am Ende das Allerwichtigste. In diesem Sinne: Bis denne!
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