Knöllchen-Flut in Dortmund Warum keine Vorwarnung, liebe Stadt?

Knöllchen-Flut: Warum keine Vorwarnung, liebe Stadt?
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Knöllchen-Flut: Warum keine Vorwarnung, liebe Stadt?

Wer falsch parkt, bekommt ein Knöllchen. So einfach ist das. Da hilft es auch nichts, wenn man das jahrzehntelang so durfte, beziehungsweise es einfach niemand geahndet hat in all der Zeit.

Wo der Gehweg zu eng ist, wo die Feuerwehr nicht durchkäme, muss das Ordnungsamt durchgreifen. So weit, so einleuchtend. Nur: Ist das auch klug? Etwas zu tun, weil man es halt darf?

Warum keine neuen Schilder?

Egal, ob nach Anwohnerbeschwerden oder nicht – die Stadt Dortmund hat sich dazu entschlossen, reihenweise Knöllchen zu verteilen im Kreuzviertel. In einem Viertel, in dem es ohnehin viel zu wenige Parkplätze gibt. Die Stadt ist im Recht. Taktisch klug ist das Vorgehen dennoch nicht.

Wie wäre es denn mit einer eindeutigen Beschilderung: Hier bitte nur so parken? Dazu statt der Knöllchen erst einmal Hinweise für die Windschutzscheiben: Achtung, liebe Autofahrer, ihr dürft das nicht? Und ab nächster Woche, ab nächstem Monat kostet‘s 55 Euro, wenn ihr eure Autos weiterhin so parkt.

So aber eskaliert die Lage

Hinweiskarten, argumentiert die Stadt, seien aber nur in wenigen Fällen vorgesehen. „In Gebieten, in denen die Verkehrsüberwachung noch nie oder lange nicht kontrolliert hat“. Das sei im Kreuzviertel anders. Da müsse doch jeder Bescheid wissen.

Mit einer solchen Nicht-Kommunikation nimmt man die Bürger nicht mit. Sondern sorgt dafür, dass die Anwohner sich aufregen: Jahrelang parken alle kreuz und quer im Viertel, auch an Ecken, auf Bürgersteigen, dass man kaum vorbeikommt.

Und jetzt werden nicht etwa diese dringenden Fälle sanktioniert, sondern alle müssen zahlen? Da ist schwer zu vermitteln, dass das eine Reaktion auf Beschwerden ist und keine neue Taktik.

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