Knappschaftskrankenhaus schließt Gynäkologie Was das für Patientinnen und Mitarbeiter heißt

Knappschaftskrankenhaus schließt Gynäkologie: Die Folgen für Patienten und Mitarbeiter
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Am 31. März 2025 wird die Fachabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Knappschaftskrankenhauses in Dortmund dauerhaft geschlossen. Das hat die Klinik zu Beginn der Woche mit der Krankenhausreform begründet. Hauptgeschäftsführer der Knappschaft Kliniken Westfalen, Stefan Aust, teilt nun mit, welche Folgen das genau für Mitarbeitende und Patientinnen haben wird.

Eine Ärztin untersucht den Bauch einer Schwangeren mit Ultraschallgerät.
Patientinnen, die sich bereits zur Entbindung angemeldet haben, sollen unterstützt und beraten werden (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Die Entscheidung der Schließung sei demnach erst in der letzten Januarwoche getroffen wurden. Mitarbeitende in den betroffenen Abteilungen seien daraufhin direkt informiert worden. Eine Weiterbeschäftigung sei zumindest angestrebt, teilt das Krankenhaus auf Nachfrage mit – dann jedoch in umliegenden Häusern des Klinikverbundes in Lütgendortmund, Kamen oder Lünen. Gleichzeitig stehe ihnen eine Weiterbeschäftigung im Haus, dann aber in einer anderen Abteilung offen.

Unterstützung für Patientinnen

Für bestehende Patientinnen dürfte die Schließung im besten Fall kaum zu bemerken sein. Die Klinik teilt mit, dass Frauen, die sich bereits zur Entbindung angemeldet haben, persönlich kontaktiert und unterstützt werden. Frauen, die sich noch nicht angemeldet hätten, müssten sich allerdings umorientieren. Weitere Geburtsstationen in Dortmund befinden sich im Klinikum in Dortmund Mitte, im St. Johannes Hospital und im St. Josefs in Hörde.

Die Schließung der Station sei, so Stefan Aust, auch mit Blick auf jetzige und künftige Patientinnen gefallen. Obwohl dem Knappschaftskrankenhaus in Brackel laut der Krankenhausreform die „Allgemeine Frauenheilkunde“ und der Bereich „Geburten“ zugesprochen wurde, habe das nicht ausgereicht.

Das Klinikum habe die Behandlungen von Krebsarten im Bereich der Gebärmutter (sog. Ovarialkarzinome) und Brustkrebsversorgung (Senologie) beantragt. Diese wurden ihnen aber nicht zugesprochen. „Dies ist mit unseren Ansprüchen an eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung onkologisch-gynäkologischer Patientinnen nicht vereinbar“, schreibt das Krankenhaus. Außerdem habe man unter diesen Umständen keine Chefarztnachfolge finden können. Bisher wurde die Abteilung interimsmäßig geführt, so Stefan Aust.

Lange Kette an Entscheidungen

Zur Krankenhausreform gehören zudem Änderungen in der finanziellen Struktur der Kliniken. Auch die habe zur Entscheidung beigetragen, die Fachabteilung zu schließen. Es gebe schlicht zu wenig Geburten, um notwendige Gelder vom Bund zu erhalten. „Eine finanzielle Förderung [soll] nur bei einer Mindestanzahl von 500 Geburten jährlich erfolgen. In den Knappschaft-Kliniken Dortmund wurde diese Mindestanzahl mit rund 400 Geburten im Jahr 2024 unterschritten“, so Stefan Aust.

Im Rahmen der Planungsgespräche mit dem Land haben man daraufhin Paketlösungen diskutiert, so Aust weiter. „Beantragte neue Leistungsgruppen, wie der Aufbau einer Neurochirurgie, mit der wir die Notfallversorgung in Dortmund hätten deutlich verbessern und auch die Defizite der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe hätten ausgleichen können, wurden uns aber nicht zugesprochen“, bedauert Stefan Aust den Ausgang des Verfahrens.