Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen acht Polizisten des Sondereinsatzkommandos Münster, die sich rechtsextreme Nachrichten in Chats geschickt haben sollen. Am Mittwoch (16.11.) wurde bekannt, dass die Ermittlungen auf den Besitz von Kinderpornografie ausgeweitet wurden - und dass jetzt auch ein Polizist aus Dortmund zu den Beschuldigten gehört. Insgesamt wird nun gegen 16 Polizisten ermittelt.
Mit dem Dortmunder Polizeipräsidium hat der Vorfall jedoch nur am Rande zu tun. Der beschuldigte Dortmunder Beamte arbeitete in dem Zeitraum, um den es in den Ermittlungen geht (November 2017 bis Mai 2018), in Münster, wie ein Sprecher der Dortmunder Polizei sagte. Er sei erst später nach Dortmund versetzt worden.
Verschärfung des Strafrechts
Den neuen Beschuldigten wird ausschließlich der Besitz der Bild- und Videodateien vorgeworfen – nicht die Verbreitung. Abgeschickt wurden die vier Bilder in der Chatgruppe aus dem Kreis der bereits beschuldigten SEK-Leute.
Erst 2021 hat es eine Verschärfung des Strafrechts zu Kinderpornografie gegeben. Demnach ist es nun ein Verbrechen, wenn man ein solches Bild besitzt, weil man es zum Beispiel in einem Gruppenchat zugeschickt bekommen hat. Die betroffenen Bilder wurden vor der Gesetzesverschärfung empfangen.
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