Die Entscheidung ist fix, der Termin für den Baustart steht: In Dortmund wird nach fast zehn Jahren Vision und Planung das Kinderhospiz Sonnenherz gebaut. Es wird anders als andere Hospize, in denen Kinder ihre letzten Tage verbringen können. Und weil es anders wird, hat es auch so lange gedauert. Die Millionen-Finanzierung steht nun aber.
Die Idee hatte einst Elisabeth Grümer aus dem Castrop-Rauxeler Stadtteil Frohlinde. So wie sie einige Jahrzehnte zuvor die Idee hatte, ein Hospiz für Erwachsene zu errichten. Und einige Jahre vorher, einen Golfplatz in Castrop-Rauxel zu schaffen. Drei Visionen der Frau vom Grümerhof, für die die 77-Jährige kämpfte wie eine Löwin.
Der Golfplatz ist lange da. Der eine der zwei Träume ist seit über zwölf Jahren real: Im Hospiz St. Elisabeth haben schon Hunderte Menschen ihren Lebensabend in einem ruhigen und würdigen Umfeld verbracht. Und am 29. Oktober 2024 erfolgt der Spatenstich für den zweiten großen Traum.
Kurz vor dem Tag der offenen Tür am bestehenden Hospiz an der Bockenfelder Straße (am Wochenende) kam der Durchbruch: Die Finanzierung mit der Sparkasse Dortmund steht seit zwei Wochen, die Zusagen der Krankenkassen auch. Direkt neben dem Hospiz auf einer Wiese an der Brandheide, genau auf der Stadtgrenze Dortmunds zu Castrop-Rauxel, im Schatten der Zeche Zollern, wird das Kinderhospiz Sonnenherz gebaut. Es wird die erste Begleit-Einrichtung für Kinder mit Tages- und Nachtpflege in NRW, heißt es von Seiten der Planer.

Ein Darlehensvertrag von 6,3 Millionen Euro mit einem beträchtlichen Eigenanteil wurde jetzt unterzeichnet. Neun Plätze soll das Kinderhospiz umfassen. Zwei Zimmer werden so eingerichtet sein, dass die Eltern und Geschwister der akut vor dem Tod stehenden Kinder dort übernachten können. Aber nicht nur eine feste Unterbringung soll möglich sein, sondern auch eine ambulante: Aufenthaltsdauern von neun Stunden am Tag oder elf Stunden über Nacht sollen ermöglichen, dass ein Kind zum Teil zu Hause, zum Teil im Hospiz sein kann. Das gibt es in dieser Form in NRW bisher nicht; und das war der Grund für die hartnäckigen Gespräche mit den Kassen.
Die Architektenpläne von Klaus Winkelmann umfassen Therapie- und einen Snoezelraum, ein Spielzimmer, eine Küche, einen Spielplatz draußen; und es wird ein Gehege, einen Streichelzoo, geben. Im Herzen des Kinderhospizes ist ein barrierefrei erreichbarer Lichthof geplant, durch den auch viel Tageslicht ins Innere gelangt.

Ihre ersten Ideen zu diesem Projekt trieben Elisabeth Grümer 2015 um, als der Betrieb im Hospiz St. Elisabeth geregelt lief. Die Gründerin der Elisabeth Grümer Hospiz-Stiftung machte nach und nach Nägel mit Köpfen und sammelte seither auch für dieses zweite Herzens-Projekt Spenden in gigantischer Höhe ein: Inzwischen ist ein siebenstelliger Betrag eingesammelt, der Woche für Woche wachse, wie Fundraiserin Monika Mondrik von der Stiftung bestätigt.
Am 4. November wäre der Bauantrag, für den der Architekt schon mehrfach Aufschub beantragte, endgültig abgelaufen. Dann hätte es einen ganz neuen gebraucht. Mit dem Spatenstich Ende Oktober schafft man es zeitgerecht. Eröffnung soll dann 2026 sein. Elisabeth Grümer ist dann 79 Jahre alt. Ihr Ziel war, das Projekt vor dem 80. Geburtstag zu vollenden.

Den Plan gibt es seit 2015: Wie steht es eigentlich um das Kinderhospiz „Sonnenherz“?
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