
© Andreas Schröter
Kindergarten-Kinder wehren sich mit Plakaten gegen eklige Haufen
Brechtener Heide
Nachdem der Schnee getaut war, trat vor dem Evangelischen Kindergarten Brechtener Heide etwas zutage, was Eltern, Kinder und Erzieherinnen weniger schön finden. Mit Plakaten wehren sie sich.
Kinder und Erzieherinnen des Evangelischen Kindergartens Brechtener Heide wenden sich mit einer dringenden Bitte an alle Hundehalter der Umgebung: „Bitte sammeln Sie die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wieder ein - zumindest in der Nähe unseres Kindergartens an der Wittichstraße.“
Gemeinsam mit Erzieherin Verena Witte haben die Kinder nun kleine Plakate gebastelt, die sie vor der Einrichtung in den Rasen stecken. Auf ihnen steht „Hier nicht!“ - „Bitte entsorgen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes“ oder „Hier ist kein Hundeklo“.
Immer wieder Kot an den Schuhen
Vor allem viele Eltern haben sich beschwert, sagt Leiterin Nicole Kieseheier, dass ihre Kinder immer wieder mit Kot an den Schuhen nach Hause kommen. Ein Kind sei neulich sogar auf einer solchen Hundehinterlassenschaft ausgerutscht. Folge: Nicht nur die Schuhe waren entsprechend beschmutzt. Besonders nach dem Schnee sei das Problem zutage getreten, sagt Nicole Kieseheier.
Auch sei es schon vorgekommen, dass die Kinder von innen durch den Kindergartenzaun gefasst haben und auf der anderen Seite - zur Straße hin - dann unliebsamen Kontakt mit Hundekot hatten.

"Hier nicht" meinen Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens an der Wittichstraße - und meinen Hundekot vor ihrer Einrichtung. © Andreas Schröter
Ihr komme es so vor, als würden neuerdings mehr Hundehalter in der Umgebung unterwegs sein als früher. Vielleicht haben sich im Lockdown auch in der Brechtener Heide mehr Menschen einen Hund angeschafft, sie wisse es nicht.
Im „eingeschränkten Regelbetrieb“
Die Einrichtung befindet sich momentan im „eingeschränkten Regelbetrieb“. 89 bis 90 der insgesamt 105 dort angemeldeten Kinder sind dort in fünf Gruppen anwesend. „Die Kinder haben sich am Montag unglaublich gefreut, wieder hier zu sein“, sagt Nicole Kieseheier, „das hatte ich gar nicht gedacht. Ich dachte, es gibt Tränen. Und auch wir Erzieher sind glücklich, dass es wieder los geht.“
Obwohl: So ganz zu war der Kindergarten nie. Bis Ende Februar gab‘s den „eingeschränkten Pandemie-Betrieb“ mit täglich rund 40 Kindern.
„Eingeschränkt“ bedeutet in diesem Zusammenhang: Die Kinder bleiben in ihren Gruppenräumen und dürfen nicht wie sonst nach Lust und Laune das Atelier und den Holz- oder Experimentierraum aufsuchen. „Kinder in diesem Alter sind anpassungsfähig“, sagt Nicole Kieseheier, „obwohl sie natürlich ihre Freunde aus anderen Gruppen vermissen.“
Außerdem gibt‘s ein Hygienekonzept mit mehrmaligem Händewaschen und der Desinfektion von Tischen, Stühlen und Spielzeug. Die Erzieherinnen tragen auf dem Flur FFP2-Masken.
Was trotz aller Ansteckungsgefahr bleibt, ist, dass die Kinder auch mal in den Arm genommen werden möchten. Nicole Kieseheier: „Das können Sie Kindern in diesem Alter nicht abgewöhnen.“ Und das will natürlich auch niemand.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
