„Kein Verständnis mehr“ Brechtener warten verzweifelt auf Straßenendausbau

„Kein Verständnis“: Brechtener warten verzweifelt auf Straßenendausbau
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Bereits seit 2018 wohnen einige Neu-Brechtener an Theodor-Fontane-Straße oder Bettina-von Arnim-Weg im Neubaugebiet Brechtener Heide. Aber noch immer sind die Straßen im dritten Bauabschnitt, zu dem diese beiden Straßen gehören, nicht endausgebaut. Und das stört die Anwohner massiv.

Dreck, Schotter und Schlaglöcher in den provisorischen Baustraßen machen nicht nur optisch wenig her, sie sind nach Ansicht der Bewohner auch ärgerlich und sogar gefährlich: Die Kinder müssen auf einer Straße ohne Gehweg zur Schule gehen, Stürze mit dem Roller oder platte Reifen an den Fahrrädern sind keine Seltenheit. Der Dreck vor den Haustüren werde in die Wohnungen getragen, und an eine ansprechende Vorgarten-Gestaltung sei bisher nicht zu denken, wie einige Anwohner bei einem Pressetermin am Mittwoch (12.3.) beklagten. Auch die Straßenbeleuchtung sei nicht ausreichend.

Volker Rendschmidt (73) kann einen genauen Zeitplan vorlegen, der eine Aneinanderreihung von Ankündigungen und anschließenden Vertröstungen seitens des Tiefbauamtes darstellt: Es war im Juni 2021, als er sich mit der Bitte um Hilfe an die Bezirksvertretung Eving wandte. Damals stellte Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl in Aussicht, den Ausbau der beiden genannten Straßen in 2022 zwischenschieben zu können.

Die Besonderheit dieser Straßen ist, dass dort im Gegensatz zu anderen Straßen schon sämtliche Hochbaumaßnahmen abgeschlossen sind. Ist dies nicht der Fall, weigert sich die Verwaltung im Normalfall den Straßenendausbau in Auftrag zu geben, weil zu befürchten steht, dass die schweren Baufahrzeuge, die für den Hausbau nötig sind, eine eben sanierte Straße wieder aufreißen. Das sei dem Steuerzahler nicht zuzumuten.

Im dritten Bauabschnitt des Neubaugebiets Brechtener Heide sind die Straßen noch nicht endausgebaut.
Im dritten Bauabschnitt des Neubaugebiets Brechtener Heide sind die Straßen noch nicht endausgebaut. © Andreas Schröter (A)

Aus dem Ausbau von Theodor-Fontane-Straße und Bettina-von-Armim-Weg wurde im Jahr 2022 bekanntlich nichts. Gleiches gilt für die Jahre 2023 und 2024. Im Juli 2024 erhielt Rendschmidt auf Nachfrage eine Antwort vom Tiefbauamt, aus der hervorgeht, dass Ende 2024 „die Vergabe angestoßen werden sollte“ und im zweiten Quartal 2025 dann mit Auftragserteilung zu rechnen sei. Von „unvorhersehbaren Veränderungen“ und nicht ausreichenden Budgets ist in dem Schreiben die Rede.

Für all das fehlt den Anwohnern mittlerweile jegliches Verständnis.

Stadtsprecherin Alexandra Schürmann sagt: „Für den Endausbaus des dritten Bauabschnitts der Selma-Lagerlöf-Straße, der Theodor-Fontane-Straße und des Bettina-von Arnim-Weges sieht das Tiefbauamt ein Gesamtausbaupaket vor.“ Darüber hinaus werde das Tiefbauamt die Abschnitte der Heinrich-Heine-Straße und der Theodor-Storm-Straße, die dem Tiefbauamt mit Blick auf die noch bestehenden Baulücken logistisch sinnvoll erscheinen, ebenfalls als Mischverkehrsfläche endausbauen. Danach wären dann in einem letzten Schritt nur noch Teilflächen der zuletzt genannten Straßen endauszubauen.

Die Umsetzung erfolge voraussichtlich Ende 2025 / Anfang 2026.