Die Tage der Kaufland-Filiale sind gezählt. Am Samstag (29.3.2025), um 18 Uhr schließt der Markt an der Straße Heimbrügge in Dortmund-Mengede. Schon in den Wochen zuvor hat sich das Aus des Standorts abgezeichnet. Regale, aus denen die Waren abverkauft waren, hatte Kaufland bereits abgebaut. Teile der Tiefkühlabteilung und der Kühlbereich für Molkereiprodukte sind durch Wände gesperrt.
Ein Bild der Tristesse – knapp eineinhalb Jahre, nachdem Kaufland bekannt gab, seinen Markt im Mengeder Ortskern aufzugeben. Als ein Sozialplan ausgehandelt war, verließen viele Beschäftigte bereits vorzeitig das Unternehmen. Vor allem Aushilfskräfte haben den Betrieb aufrecht erhalten.
Am Samstagabend gehen in der Geschäftsimmobilie unweit des Mengeder Bahnhofs nun die Lichter aus. Mit Kaufland schließen vorübergehend der Grobe Backshop mit Café sowie das Geschäft Tabak&Co im Vorkassenbereich. Ende April endet der Mietvertrag von Kaufland. In dem verbleibenden Monat räumt das Unternehmen aus Neckarsulm die Filiale.
Rege Nachfrage im Erdgeschoss
Dann wird der Eigentümer das Gebäude aus den 80er Jahren energetisch sanieren und für die Bedürfnisse künftiger Mieter umbauen. Das erklärte Torsten Klose von er Dortmunder Wirtschaftsförderung bereits im Oktober 2024. Geplant seien dafür sieben bis zehn Monate nach der Übergabe durch Kaufland.
Klose verriet bei einem Medientermin auch: „Es gibt eine rege Nachfrage nach den Flächen im Erdgeschoss.“ Allerdings gebe es keinen Ankermieter mehr für die gesamten 3370 Quadratmeter Verkaufsfläche, die Kaufland belegt hat. Es laufe wohl auf eine kleinteiligere Vermietung hinaus.
Wer auf Kaufland folgt, ist auch knapp sechs Monate später noch nicht klar. Eigentümerin ist eine Frankfurter Investorengesellschaft, die über die Dortmunder Wirtschaftsförderung die Zukunft des großen Geschäftshauses kommuniziert.

Mitte Februar hatte Magda Niehues, Referentin der Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, auf eine Anfrage unserer Redaktion von den Planungen für die Umgestaltung der Geschäftsräume berichtet. „Details, die den jeweiligen neuen Geschäftsanforderungen entsprechen, befinden sich auf der Zielgeraden“, schrieb sie. Noch im ersten Quartal sollten die neuen Mietverträge unterschrieben werden.
Interessant dürfte die künftige Nutzung der beiden Obergeschosse werden. Bislang sind dort Parkdecks. Im ersten Obergeschoss war früher ein Getränkemarkt – als Kaufland-Vorgänger Real die Handelsfläche bespielte.
Jetzt ist offenbar eine zumindest zum Teil neue Nutzung geplant. Das Statement der Wirtschaftsförderung klingt einigermaßen nebulös: „Das 1. OG und 2. OG im Gebäude wird keine Berührung zu den übrigen Handelsflächen haben“, schreibt Magda Niehues. „Hier stehen für die angedachte neue Nutzung zur Zeit noch Genehmigungen von Aufsichtsbehörden aus.“
Der für Mengede zuständige Wirtschaftsförderer Torsten Klose hatte im Oktober schon eine Nutzung angedeutet, mit der niemand rechne. In Mengede kursierte derweil zuletzt das Gerücht über eine Kindertageseinrichtung. Das mag die Referentin der Wirtschaftsförderung weder bestätigen noch dementieren.
Offen lässt sie auch unsere Nachfrage, was die Aussage zu den Obergeschossen für die Parkflächen bedeute. Bleibt womöglich nur ein Teil der Stellflächen übrig? Parkraum ist in Mengede ohnehin knapp. Viele Kunden auch der anderen Geschäfte im Ortskern nutzen die Kaufland-Parkflächen.
„Sobald sowohl signierte Mietverträge als auch öffentlich-rechtliche Genehmigungen final vorliegen, wird es ein Statement geben“, schreibt Magda Niehues Mitte März. „Avisiert ist der Zeitraum März/April 2025.“ Die große öffentliche Neugierde dürfte also bald gestillt sein.