Kaufland schließt seine Filiale in Dortmund-Mengede. Das ist seit nunmehr 15 Monaten bekannt. Offiziell hat das Unternehmen seinen Mietvertrag zum 30. April gekündigt. Ende März schließe die Filiale, hieß es dann im Herbst. Die verbleibende Zeit brauche das Unternehmen, um die Verkaufsfläche zu räumen.
Doch schon seit Oktober 2024 ist die Schließung spürbar. Ein großer Teil der ehemals 72 langjährigen Beschäftigten war da schon ausgeschieden. Für sie gibt es aufgrund der Unternehmensstruktur von Kaufland mit 50 Betriebsgesellschaften keine Weiterbeschäftigung. Die Standorte der Kaufland Gamma Vertriebs GmbH, zu der der Mengeder Kaufland gehört, liegen alle weit entfernt.
Den Kunden begegnen seit dem letzten Herbst weniger und vor allem fremde Gesichtern, die den Betrieb der 3370 Quadratmeter großen Filiale noch aufrechterhalten. Der Zustand des Marktes hat deutlich gelitten, seit bekannt wurde, dass Kaufland in Mengede schließt. Investitionen in die Filiale gab es keine mehr – etwa in Kühlanlagen. Diese fielen sogar zeitweilig aus.
Keine kurzfristige Schließung
Treue Kunden bedauern den Zustand und eine wenig inspirierende Warenpräsentation. Im Herbst mutmaßten sie bereits, dass der Vollsortimenter noch das Weihnachtsgeschäft mitnehme und deutlich vor dem 31. März schließe. Doch dem ist nicht so: Kaufland hat Ende Januar 2025 noch geöffnet. Und nichts deutet am Eingang auf eine kurzfristige Schließung hin.
Aufmerksamen Kunden, die nicht nur zielgerichtet eine Abteilung ansteuern und durch die Filiale eilen, dürfte indes ein DIN-A4-großer Aushang an einem Kühlschrank nicht entgangen sein. „Liebe Kunden, Ihr Kaufland Dortmund-Mengede schließt am 29.03.2025 um 18 Uhr“, steht dort. „Wir bedanken uns für ihre Treue.“ Der 29. März ist ein Samstag.

Der beschilderte Kühlschrank ist eines der Geräte, das Kunden Ende Oktober wegen seiner Vereisung auffiel. An den Scheiben hatten sich Eisblumen gebildet, an den Türen der Schränke und Schiebedeckeln der Truhen dicke Eispakete und -zapfen.
Die Schränke sind aktuell zwar beleuchtet, aber leer. Nachdem Kunden die städtische Lebensmittelkontrolle über den Missstand informiert hatte, monierte der Kontrolleur die nicht ansprechende Optik. Kaufland erklärte, defekte Kühleinrichtungen nicht mehr mit Ware zu befüllen. Die noch betriebenen Kühlgeräte hatten bei der Kontrolle indes die vorgeschriebene Temperatur von mindestens -18 Grad.
Abgesehen von den leeren Kühleinrichtungen sind die Regale weiterhin voller Ware. Im Bereich der ehemaligen Frischetheke für Wurst und Käse stehen Drahtkörbe mit Angeboten aus der Drogerieabteilung.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. Januar 2025.
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