Insolvenzverwalter zu Dortmunder Kaufhaus-Umbau „Es wird sich ein Käufer finden“

Insolvenzverwalter zu Ex-Kaufhaus Konze: „Es wird sich ein Käufer finden“
Lesezeit

Die Baustelle am ehemaligen Kaufhaus Konze in Lütgendortmund hat etwas Absurdes: An manchen Stellen ragen noch Drähte aus dem Beton, woanders blickt man bereits auf nigelnagelneue Fenster. Das Gebäude befand sich mitten im Umbau, als die Investorfirma im August plötzlich ins Insolvenzverfahren ging. Für den Ort war das eine Hiobsbotschaft, denn für die Baustelle bedeutete das: Stillstand.

Nichts tut sich mehr seither an der Großimmobilie am Rande des Marktplatzes. Nur die Gläubiger, also die Baufirmen, haben Materialien abgeholt, zuletzt ist auch der Baukran abgebaut worden. Im Ort spürt man deutlich: Die Skepsis, dass aus dem Projekt noch etwas wird, ist groß. Und die negativen Folgen des Baustopps sind es auch. Als Beate Owerberg zuletzt ihr beliebtes Lotto-Lädchen in der Limbecker Straße schloss, gab sie als einen Grund an: „Das Dorf ist tot, viele Kunden gehen nicht mehr durch den Ortskern.“

Blick von der Werner Straße in Lütgendortmund auf die Baustelle am ehemaligen Kaufhaus Konze
Drähte ragen aus den Mauern: Wer von der Werner Straße aus auf das Ex-Kaufhaus blickt, sieht ein Gebäude im rohbauähnlichen Zustand. © Natascha Jaschinski

Einer, der die Zukunft des Ex-Konze-Hauses weitaus optimistischer sieht, ist Rechtsanwalt Martin Lambrecht. Er ist Insolvenzverwalter der Investorfirma, die in die Pleite gerutscht ist. Und als solcher kümmert er sich seit Mitte August nicht nur um Vermögensverhältnisse der Cityhaus 100 GmbH und um die Insolvenzmasse, sondern auch um neue Investoren für den Kaufhauskomplex.

Ende September attestierte Lambrecht, damals noch vorläufiger Insolvenzverwalter, dem Bau „ein sehr interessantes Projekt in guter Lage zu sein“. Er habe schon mit mehreren Interessenten gesprochen. Noch in diesem Jahr wollte er das Projekt „in neue Investorenhände geben“, stellte er in Aussicht.

Diesen Zeitplan einzuhalten, dürfte schwierig werden. Zwar ist das Insolvenzverfahren laut dem Amtsgericht Wuppertal seit dem 26.10. eröffnet, und Lambrecht darf seitdem als Insolvenzverwalter konkret tätig werden. Mit einem Investor-Namen aber kann er die Lütgendortmunder kurz vor Jahresende dennoch nicht beglücken.

Dass die Zukunft des Hauses so düster ist, wie viele befürchten, weist Lambrecht indes entschieden von sich: „Es gibt einige seriöse Interessenten für das Objekt.“ Spruchreif sei aber noch nichts. Man befinde sich in einem „guten, geordneten Prozess“.

Blick auf die Baustelle am ehemaligen Kaufhaus Konze in Lütgendortmund
An dieser Seite des Gebäudes hatte der Textildiscounter Kik seine Filiale. Kik beteuerte immer wieder, gerne an den Standort zurückkehren zu wollen. Geschlossen hat die Filiale nun schon seit knapp einem Jahr. © Natascha Jaschinski

Jeder Investor hat seine Idee

Was die potenziellen neuen Investoren planen, möchte Lambrecht nicht sagen. Die Gespräche liefen „aus vielen guten Gründen vertraulich ab“. Der Insolvenzverwalter sagt nur so viel: „Jeder Investor hat eine eigene Idee für das Objekt.“

Die leidgeplagten Lütgendortmunder müssen sich also noch gedulden. Dass ihr Warten belohnt wird, dessen ist sich Lambrecht sicher. Momentan gehe er davon aus: „Es wird sich ein Käufer für das Objekt finden.“

  • Der sich jetzt im Insolvenzverfahren befindliche Investor hatte bereits einige Mieter für sein Kaufhaus fix: So wollten die Ketten Tedi und Rossmann einziehen. Kik wollte seine Filiale wiedereröffnen.
  • Am 10.1.23 wird es laut dem Amtsgericht Wuppertal eine Gläubigerversammlung geben. Diese ist aber nicht öffentlich.

Glauben Sie, dass sich ein neuer Investor für den Umbau des ehemaligen Kaufhauses finden lässt?
Nein, nie im Leben.
00
Doch, ich bin optimistisch.
00
00

Kaufhaus-Umbau: Insolvenzverwalter macht Dortmundern große Hoffnungen

Stillstand bei Dortmunder Kaufhaus-Umbau: Investorfirma im Insolvenzverfahren

Diskussion über Dortmunder Kaufhaus Konze: „Das wundert mich nicht“