Dortmunder Stadtteil weiterhin zwischen Hoffen und Bangen Findet sich ein Investor für Bauruine?

Kaufhaus-Ruine: Lütgendortmund weiterhin zwischen Hoffen und Bangen
Lesezeit

Aus dem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk ist nichts geworden. Mittlerweile ist das erste Quartal 2025 verstrichen. Was ist aus der Nachricht Ende 2024 geworden, dass es für das ehemalige Kaufhaus-Konze, mittlerweile eine der schäbigsten Immobilen in Dortmund, einen potenziellen Investor gibt?

Immer wieder machen in schöner Regelmäßigkeit dazu Gerüchte die Runde, vor allem in den sozialen Medien. Doch konkrete und gesicherte Informationen zu der seit September 2022 ruhenden Baustelle, die das insolvente Unternehmen Cityhaus 100 GmbH hinterlassen hat, sind schwer zu erhalten. Die Bauruine am Marktplatz Lütgendortmund scheint von einer Mauer des Schweigens umgeben zu sein.

Sozialer Wohnungsbau

Aus gut unterrichteter und seriöser Quelle konnte unsere Redaktion zumindest erfahren, dass der Interessent, von dem Ende 2024 die Rede war, keineswegs abgesprungen ist. Vielmehr habe er weiterhin großes, ernstzunehmendes Interesse an der Bauruine mitten im Dorf.

Und nicht nur das: Auch die schon 2024 begonnenen Verhandlungen mit der Stadt würden weiterhin laufen. Nach wie vor sei ein wesentlicher Bestandteil der Gespräche die feste Absicht des Investors, die Immobilie nicht nur für gewerbliche Mieter im Erdgeschoss umzubauen, sondern auch sozialen Wohnungsbau im Obergeschoss zu realisieren. Von 80 Wohnungen ist die Rede. Nur bei einer Zusage und einer entsprechenden Förderung werde der Interessent in die Immobilie investieren und sie umbauen, heißt es.

Ein Kinderkarussell auf dem Marktplatz in Lütgendortmund
Mit der schäbigen Kulisse in Form einer Bauruine müssen sich die Besucher und Besucherinnen der Bartholomäus-Kirmes 2025 in Lütgendortmund einmal mehr abfinden. © Natascha Jaschinski (A)

Wie weit fortgeschritten die Gespräche sind, ob schon Fördermittel seitens der Stadt generiert wurden, ob tatsächlich ein Drogeriemarkt, den sich viele wünschen werden, einziehen wird – auf diese und ähnliche Fragen gibt es aktuell keine Antworten. Hier ist weiterhin Geduld gefragt, der Dortmunder Stadtteil muss wohl oder übel in seinem Zustand aus Hoffen und Bangen verharren – zumindest was die Zukunft der Bauruine betrifft. Mit ihrer Rettung und ihrer Umwandlung in ein attraktives Wohn- und Geschäftshaus verbinden viele die Vorstellung von einer generellen Aufwertung des Ortskerns samt Einkaufsstraßen. Man glaubt an eine große Zug- und Strahlkraft des neuen Einkaufszentrums, von dem der gesamte Stadtteil profitieren könnte.

Kirmes mit Bauruine

Ein neues Mini-Detail war der internen Quelle dann doch noch zu entlocken: In diesem Jahr sei mit einem Baubeginn keinesfalls zu rechnen. Es sei aber realistisch, dass 2026 mit dem, wie es heißt, dreijährigen Umbau der Kaufhaus-Ruine begonnen werden könnte. Bis dahin sollten alle Gutachten eingeholt und alle Fragen, etwa zum Denkmalschutz, geklärt worden sein. Ob sich der Interessent beziehungsweise potenzielle Investor schon im Laufe des Jahres seine Identität preisgibt, bleibt ebenfalls abzuwarten. Er allein bestimme den Zeitpunkt, wann er den Schritt in die Öffentlichkeit geht, über sein Vorhaben informiert und die Pläne dazu zeigt, heißt es.

Allein diese Frage kann sich jeder schon heute selbst beantworten. Nämlich die, ob sich die Fahrgeschäfte der 665. Bartholomäus-Kirmes wieder im Schatten einer Bauruine drehen werden ...