Katastrophenschützerin zu Blackout-Szenario „Kleiner Vorrat ist besser als kein Vorrat“

Blackout-Szenario: „Kleiner Vorrat ist besser als kein Vorrat“
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Die andauernde Energiekrise lässt auch in Dortmund die Sorge wachsen, dass es im Winter zu einem Blackout, also einem lang anhaltenden und großflächigen Stromausfall kommen könnte. Sowohl die Bundesnetzagentur als auch der in Dortmund ansässige Übertragungsnetzbetreiber Amprion rechnen gleichwohl nicht mit einem solchen Szenario.

Zu einer guten Vorsorge gehöre es jedoch, auch die ungünstigsten Fälle durchzuspielen, heißt es auf der Webseite der Bundesregierung.

Daher empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) unterschiedliche Vorsorgemaßnahmen, die sowohl bei kürzeren als auch bei längeren Stromausfällen hilfreich sein können.

Vorrat an Getränken und Lebensmitteln

Ann-Kathrin Maß, die stellvertretende Sprecherin des BBK, nennt auf Nachfrage unserer Redaktion einen Vorrat an Getränken und Lebensmitteln, die länger haltbar sind und überwiegend ungekühlt gelagert werden können. „Es sollten auch Lebensmittel darunter sein, die notfalls kalt verzehrt werden können“, so Maß.

Die Sprecherin empfiehlt einen Vorrat für zehn Tage, um auf verschiedene Notsituationen vorbereitet zu sein. Ob man sich für einen längeren oder kürzeren Zeitraum vorbereite, sei eine individuelle Entscheidung. „Grundsätzlich gilt: Auch ein kleiner Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat“, so Maß.

Möglichkeiten zum Kochen

Zudem solle man sich Gedanken um eine stromunabhängige Kochmöglichkeit machen. Maß nennt beispielsweise einen Haushaltsgaskocher oder ein Fondue-Set mit Brennpaste.

Bei gasbetriebenen Kochmöglichkeiten solle man unbedingt darauf achten, dass die Geräte auch drinnen benutzt werden dürfen. Zudem sollten solche Geräte mit Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise einer Sauerstoffmangel- und Zündsicherung ausgestattet sein. Die Installation eines zusätzlichen Kohlenmonoxid-Melders erhöhe die Sicherheit, erläutert die Sprecherin.

Gefahr durch Feuer und Kohlenmonoxid

Für Gerichte, die auch mit geringer Wärme zubereitet werden können, könne man auch ein Stövchen nutzen. Maß nennt Getreidegerichte wie Bulgur oder Haferbrei. Ein Stövchen ist ein Untersatz, in der Regel aus Porzellan oder Edelstahl, der hoch genug ist, um ein Teelicht hinein oder darunter zu stellen.

Wer die Möglichkeit habe, außerhalb seiner Wohnung, etwa auf dem Balkon oder einer Terrasse, Essen zuzubereiten, könne auch einen Kohlegrill verwenden, ergänzt Maß.

Aber: Einen Grill oder ein offenes Feuer solle man niemals in geschlossenen Räumen zum Kochen oder Heizen nutzen. Denn neben der Brandgefahr bestehe das Risiko einer lebensbedrohlichen Kohlenmonoxidvergiftung, so die Sprecherin.

Licht in der Wohnung

Um für ausreichend Licht in der Wohnung zu sorgen, rät das BKK zu Taschenlampen samt Ersatzbatterien sowie Kerzen plus Streichhölzer oder Feuerzeug. Nützlich seien auch Camping- oder Outdoor-Lampen. Bei offener Flamme sei es wichtig, die Brandgefahr zu reduzieren, heißt es auf der Webseite des Bundesamts.

Das BKK gibt auch einen „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“. In gedruckter Form sei das Dokument wegen der hohen Nachfrage derzeit vergriffen. Als Download ist der Ratgeber aber weiterhin verfügbar.

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