Am Donnerstag erschien ein Service-Team zur Reparatur.

© Holger Bergmann

Anwohner zweier Straßen hatten vier Tage kein Telefon und Internet

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Die Anwohner und die Firmen zweier Straßen in Dortmund-Marten mussten vier Tage ohne Telefon und Internet auskommen. Die Fehlersuche dauerte ungewöhnlich lange.

Marten

, 11.06.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Montagvormittag (7.6.) klingelte bei Helmut Eismann in Dortmund-Marten das Handy. Eine Freundin seiner Frau war sehr aufgeregt. Immer wieder hatte sie versucht, übers Festnetz anzurufen. Doch eine Verbindung war nicht möglich.

Erst da merkten die Eismanns, dass sie nicht mehr übers Festnetz telefonieren können. Und der Versuch, ins Internet zu gehen schlug ebenfalls fehl. Damit begann eine Fehlersuche und eine Odyssee durch Kunden-Hotlines.

Schnell entdeckten die Eismanns, dass sie nicht alleine waren mit dem Problem. Ihr Nachbarn in der Straße Mühlensiefen waren ebenfalls „offline“, außerdem waren die Anwohner der Straße Marterloh betroffen.

Kabel verwechselt und durchtrennt

Helmut Eismann hatte sofort hatte einen Verdacht: Seit mehreren Wochen versperrt eine Baustelle des Dortmunder Versorgers Donetz eine Hälfte der Straße Bärenbruch. Vielleicht war da etwas mit dem Telefonkabel passiert, so seine Vermutung. Die Baustelle sollte eigentlich Mitte Mai fertig sein, und wurde sogar bereits aus Baustellen.de gestrichen, tatsächlich wird aber noch gebaut.

Helmut Eismann lag mit seiner Vermutung richtig, wie er bei Donetz erfuhr.

Ein Donetz-Mitarbeiter habe ihm berichtet, ein Telefonkabel, das man für ein altes Stromkabel gehalten habe, sei gekappt worden. Auf Anfrage gab es von Donetz dazu bislang keine Aufklärung.

Auf Internet-Anschluss angewiesen

Danach begann für Helmut Eismann der Marsch durch die Service-Hotlines. Denn der Schwerbehinderte hatte Zeitdruck. Weil Besuche bei seiner Bank ihn sehr belasten, hat er vor einiger Zeit auf Online-Banking umgestellt.

Und nun musste er dringend eine Rechnung bezahlen. Da blieb ihm nur die anstrengende Fahrt in die Innenstadt. Er dacht aber auch an seine Nachbarn: „Hier wohnen viele ältere Menschen, die haben keine Handys, die sind auf ihren Festnetz-Anschluss angewiesen“.

Helmut Eismanns Versuche, die Telekom oder Donetz auf das Problem aufmerksam zu machen, scheiterten. Zunächst. Am Donnerstagnachmittag, dem vierten Tag des Telefonausfalls, schließlich erschien dann ein Service-Team am Bärenbruch. Die Reparatur dauerte mehrere Stunden.

Router neu starten

Am Abend funktionierten die Telefone wieder. Das Internet auch. Eine Telekom-Sprecherin erklärte, warum die Störung erst nach so langer Zeit repariert werden konnte: „Die Schadstelle musste erstmal lokalisiert und freigelegt werden“. Danach musste ein Teilstück des Kabels ersetzt werden.

Das bedeutet, dass jedes betroffene Anschluss-Kabel per Hand verbunden (verspleißt) werden musste. Für alle Betroffenen, die nach der Reparatur noch immer keinen Anschluss haben, hat die Telekom-Sprecherin einen Rat: „Den Router oder den Mediareceiver für eine Minute vom Stromnetz nehmen und dann wieder neu starten lassen.“

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