Tödliche Alkoholfahrt
Junger Dortmunder getötet: Unfallfahrer aus Südtirol in Haft
Betrunken und vermutlich zu schnell fuhr ein Südtiroler in eine Gruppe Touristen. Unter den Todesopfern ist ein Dortmunder. Am Tag danach ermitteln die Behörden weiter zum tödlichen Unglück.
Bozen, Dortmund
, 06.01.2020 / Lesedauer: 2 minReisende gehen an Blumen und Kerzen am Ort des Unfalls vorbei. Ein Auto war in eine Gruppe Urlauber gefahren und hat dabei sieben junge Deutsche getötet. © Lino Mirgeler/dpa
Der Unfallfahrer, der am Sonntag (5.1.) in Südtirol sieben junge Deutsche – darunter einen 22-jährigen Dortmunder – getötet hat, wird nach Bozen ins Gefängnis verlegt. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag (6.1.). Die Ermittlungen der Behörden in Südtirol hatten einen Alkoholwert von fast zwei Promille ergeben.
Der 27-Jährige sei aus dem Krankenhaus in Bruneck bereits entlassen worden. Polizei und Staatsanwaltschaft in Südtirol ermitteln weiter zu den Umständen der tödlichen Alkoholfahrt im Wintersportort Luttach. Der Mann war gegen 1.15 Uhr in eine Gruppe junger Skitouristen gerast. Dabei wurden weitere elf Menschen verletzt, eine Person kämpfte im Krankenhaus in Innsbruck in Österreich noch ums Überleben. Unter den Verletzten sind zwei Südtiroler, die übrigen stammen aus Deutschland.
Vier der Todesopfer stammen aus Nordrhein-Westfalen, einer kam aus Hamburg und anderer aus Niedersachsen, zum siebten Todesopfer ist nich nicht mehr bekannt. Nach Behördenangaben waren alle um die 20 Jahre alt. Bis Montag reisten immer mehr trauernde Angehörige aus Deutschland nach Südtirol. Viele kamen zum Krankenhaus in Bruneck, rund 20 Fahrkilometer von Luttach entfernt. Dort befanden sich die Toten, um abschließend identifiziert zu werden. Von den Toten aus NRW wohnten nach Angaben des NRW-Innenministeriums zwei in Wuppertal, einer in Köln und einer in Dortmund.
„Erhebliche Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung“
Der Unfallfahrer, der aus der Region stammt, war stark betrunken, wie ein Bluttest ergab. Am Sonntagabend hatte die Staatsanwaltschaft in Bozen zudem mitgeteilt: „Aufgrund der gesamten Unfalldynamik ist von einer erheblichen Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung auszugehen. Es wird ein Gutachten zur genauen Feststellung der Geschwindigkeit in Erwägung gezogen.“ An der Unglücksstelle sind 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Dem Fahrer drohen bis zu 18 Jahre Haft wegen der Schwere des Unfalls.
Die Polizei in Bozen machte am Montagvormittag keine neuen Angaben zum Zustand der Verletzten.
(mit dpa)