Das Musikfestival „Juicy Beats“ im Westfalenpark Dortmund fällt in diesem Jahr aus.

© Rüdiger Barz (Archiv)

Lockerungen bis Verbote: Was die neuen Corona-Regeln für Dortmund bedeuten

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Viele Dortmunder begrüßen die gelockerten Maßnahmen, die Angela Merkel am Mittwoch (15.4.) verkündet hat. Doch es gibt auch Kritik an den neuen Regeln.

von Michael Nickel, Gaby Kolle, Peter Wulle

Dortmund

, 15.04.2020, 19:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ansammlungen im Freien und Veranstaltungen sind weiterhin verboten, auch für die Gastronomie ändert sich erstmal nichts. Aber: Schulen und auch Geschäfte dürfen schrittweise und unter strengen Voraussetzungen wieder öffnen. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend (15.4.) verkündet, in einer Pressekonferenz, die auch in Dortmund gespannt erwartet wurde.

Schleunigst werden sich beispielsweise Dortmunds Einzelhändler jetzt um Hygienekonzepte kümmern, die es ihnen ermöglichen, ihre Geschäfte am Montag (20. April) wieder zu öffnen.

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Dirk Rutenhofer, der Vorsitzende des Cityrings, nennt die Lockerung für Einzelhändler mit Geschäften bis zu 800 Quadratmeter Größe in einer ersten Reaktion „ein tolles und wichtiges Signal.“

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Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, äußert sich zur Bund-Länder-Einigung nicht nur positiv: „Sicher ist es richtig, mit dem Handel zu beginnen. Die notwendige Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen lässt sich aber nicht an der Zahl der Quadratmeter oder am Sortiment festmachen. Auch in größeren Handelsunternehmen können mit baulichen Vorkehrungen wirksame Schutz- und Hygienemaßnahmen umgesetzt werden.“

Schulen öffnen am 4. Mai

Der Schulbetrieb soll am 4. Mai wieder losgehen, zunächst mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen. Für Abiturienten in NRW beginnt der Unterricht schon am Montag (20.4.).

Die Dortmunder Schuldezernentin Daniela Schneckenburger kann den Zeitverzug nur begrüßen. Um die Abstandsregeln von mindestens 1,5 Meter einzuhalten, muss der Unterricht in reduzierten Gruppen erfolgen, müssen die Schulen ein Pausenkonzept und die Stadt ein Buskonzept vorlegen sowie Hygienemaßnahmen vorgeben.

Mit den jetzt beschlossenen Vorlaufzeiten sei das möglich, so Schneckenburger. „Mit den Abstandsregeln könnte man ein Drittel der Fläche in den Schulen nutzen und ein Drittel der Schüler beschulen“ - sofern die Bezirksregierung das Lehrpersonal sicherstelle.

Herausforderung für Kitas

Bei den Kitas, die bis auf die Notbetreuung weiter geschlossen bleiben, müssten die Träger - das ist zu einem Drittel die Stadt - prüfen, ob ihr Personal ausreicht, um die Auflagen zu erfüllen. Aktuell seien 250 Schüler und 600 bis 700 Kita-Kinder in der Notbetreuung.

Die Entscheidungen von Mittwoch haben auch gravierende Folgen für das Musikfestival Juicy Beats im Westfalenpark, eine der größten Veranstaltungen überhaupt im Dortmunder Kalender. Geplanter Termin für dieses Jahr: das Wochenende vom 24. und 25. Juli.

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Wie Jan Kempinski vom Veranstalter auf Anfrage mitteilt, findet das Festival dieses Jahr nicht statt, eine Verschiebung in den September werde es nicht geben. Klar ist aber auch: Juicy Beats findet 2021 statt. Was die Tickets für 2020 angeht, verspricht Kempinski „eine Lösung, die für alle gut ist“.

Auch das FZW wird von den neuen Regeln vor Herausforderungen gestellt: Am 28. März hatte das FZW zunächst vermeldet, dass alle Veranstaltungen bis zum 19. April abgesagt seien. Am Donnerstag (16.4.) will man Genaueres sagen können, was die Maßnahmen für die Konzert-Location bedeuten.

Auch in den Westfalenhallen standen noch einige Veranstaltungen für die kommenden Wochen auf dem Terminkalender, unter anderem die Tortenmesse „Cake & Bake“ am 23. und 24. Mai oder die „TattooCon“ vom 5. bis 7. Juni. Von den Westfalenhallen war am Mittwochabend (Redaktionsschluss dieses Textes: 18.45 Uhr) niemand zu erreichen.