Nachdem ein 31-jähriger Wohnungsloser im Hafengebiet niedergestochen wurde, stand für die Ermittler schnell fest: Der Täter ist ein erst 13-jähriger Junge. So sicher war man sich, weil ein etwa einminütiges Video der Tat existiert - gefilmt vom 14-jährigen Begleiter des Kindes.
Zu viert waren die Schüler am Donnerstag (4.4.) an der Mathiesstraße in der Nähe des Alten Hafenamtes unterwegs, als sie am Hafenbecken auf den Mann trafen. Der 14-Jährige habe zuerst den Wohnungslosen gefilmt, der sich im Video „renitent“ gezeigt habe, sagt Staatsanwalt Henner Kruse, der die Aufnahme aber auch nicht selbst gesehen habe.
Begleiter sind weggerannt
Ein verbaler Streit ist entstanden, bis der 13-Jährige mit seinem Messer direkt am Ufer mehrmals zustach. An vier Stellen wurde der Erwachsene getroffen, der durch diesen Angriff ins Wasser fiel. Wie die Begleiter des Täters reagiert haben? „Sie sind weggerannt“, sagt Kruse.
Das Video mache nicht den Eindruck, dass es entstanden sei, um einen Angriff mit Ansage einzufangen, deutet der Ermittler. Eine Tatbeteiligung der drei Begleiter (13, 14 und 15 Jahre alt) sehe er nicht. Weil der Messerstecher noch keine 14 Jahre alt ist, gilt er per Gesetz als „schuldunfähig“.
Gestanden hat er die Tat übrigens nicht. „Er hat eine unbekannte Person ins Spiel gebracht, die dazugekommen sein soll“, schildert Kruse die Vernehmung. Dies sei nach Ansicht des Videos aber falsch.
