Die Corona-Pandemie hat wie unter einem Brennglas die Versäumnisse bei der Digitalisierung in Deutschland aufgezeigt. Ein Dortmunder IT-Spezialist hatte im vergangenen Jahr dementsprechend alle Hände voll zu tun – und vermeldet jetzt einen Umsatzrekord. © dpa/Britta Pedersen

Wirtschaft

Umsatzrekord einer Dortmunder IT-Firma offenbart Deutschlands Defizit

In der Krise wird Deutschland digitaler. Das merkt ein Dortmunder IT-Spezialist ganz deutlich. 2020 wurde für ihn zum Rekordjahr - vor allem, weil es aus einem Bereich viele Aufträge gibt.

Dortmund

, 31.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Es zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab, dass Unternehmen, die bei der Digitalisierung von Betrieben, öffentlichen Verwaltungen und Institutionen helfen können, sehr gefragt sind. Jetzt schlägt sich das auch in einer Jahresbilanz nieder und ist mit Zahlen zu belegen.

Das international aufgestellte Dortmunder IT-Beratungsunternehmen Materna hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzrekord abgeschlossen. Der vorläufige Umsatz der Unternehmensgruppe beträgt 355,1 Millionen Euro. Das ist eine Umsatzsteigerung von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (323,8 Millionen Euro in 2019) und der höchste Umsatz in der 40-jährigen Geschichte des Familienunternehmens.

„Wir haben zahlreichen Unternehmen und Behörden dabei geholfen, ihre Digitalisierungsvorhaben erfolgreich voranzutreiben“, erläutert Martin Wibbe, Vorstandsvorsitzender der Materna-Gruppe. Materna ist auf Beratungs- und Implementierungsleistungen für die digitale Transformation spezialisiert und kombiniert sowohl Geschäftsprozess- als auch Technologieberatung.

Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung bis Ende 2022

Sehr erfreulich entwickelte sich nach Unternehmensangaben das Geschäft mit Kunden in der öffentlichen Verwaltung. Hier wurden im vergangenen Jahr zahlreiche neue Kundenprojekte und Rahmenverträge auf Bundes- und Landesebene gewonnen, die zum Wachstumskurs beitragen. „Durch Corona“, so sagte Martin Wibbe bereits zu Beginn des Jahres gegenüber unserer Redaktion, „haben wir in Deutschland gezeigt bekommen, dass die digitale Entwicklung wichtig ist.“

Materna-Vorstandsvorsitzender Martin Wibbe stellt fest: „Wir haben zahlreichen Unternehmen und Behörden dabei geholfen, ihre Digitalisierungsvorhaben erfolgreich voranzutreiben.“ © Materna SE

Ein wichtiger Motor für die Verwaltung sei das Onlinezugangsgesetz (OZG), das mit seiner Fristsetzung Ende 2022 die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nun entscheidend vorantreibe. „Wir wollen“, sagt Martin Wibbe, „mit unserem Portfolio die Rolle des Vordenkers bei der Digitalisierung im öffentlichen Sektor übernehmen und werden dabei unterstützen, die Weichen für eine digitalisierte und schlanke Verwaltung in Deutschland zu stellen.“

Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr unter anderem bereits die Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) für die plötzlich millionenfachen Aufrufe gewappnet hat, will Materna nun auch bei der Ausgestaltung des geplanten Digitalministeriums und der Neuorientierung der Bundes-IT-Dienstleister eine entscheidende Rolle spielen.

Materna baut neue Unternehmenszentrale auf Phoenix-West

Entsprechend stellt sich die Firma für die Zukunft auf. Der Bau für die neue Unternehmenszentrale am Standort Phoenix-West beginnt planmäßig im dritten Quartal 2021. Die Fertigstellung ist für Ende 2023 terminiert. Mit diesem Umzug wird Materna Teil des modernen Innovations- und Technologieparks, der derzeit in Dortmund kräftig ausgebaut wird.

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Der Neubau wird auf bis zu 1800 Arbeitsplätze dimensioniert. Aktuell arbeiten am Standort Dortmund knapp 1200 Beschäftigte. Dazu zählen auch die Mitarbeiter des auf die Luftfahrtbranche spezialisierten Tochterunternehmens Materna IPS. Obwohl gerade diese Branche unter der Corona-Pandemie leidet, wurde aber auch hier der Umsatz gesteigert.

Tocherunternehmen arbeitet für über 100 Flughäfen weltweit

Materna IPS liefert Soft- und Hardware für die automatisierte Passagier- und Gepäckabfertigung an mehr als 100 Flughäfen weltweit. 2020 konnten vor allem wichtige Projekte für den Flughafen Tokio Haneda in Japan und den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) umgesetzt werden.

Unterm Strich hat Materna über 250 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingestellt. Für dieses Jahr sind mehr als 400 neue Stellen geplant. Coronabedingt arbeiten inzwischen mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter aus dem Homeoffice und möchten das auch nach Corona fortsetzen, wie die jüngste Mitarbeiterbefragung gezeigt hat.

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