Zahlreiche Beschäftigte nahmen an den Kundgebungen in Dortmund teil.

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Ist der Warnstreik rücksichtslos? Hitzige Diskussion über Kolumne

rnWarnstreik-Welle

Unser Autor Ulrich Breulmann hat die aktuelle Warnstreik-Welle in Dortmund in einer Kolumne scharf kritisiert. In den sozialen Medien wird der Kommentar hitzig diskutiert. Ein Überblick.

Dortmund

, 15.10.2020, 13:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

"Der aktuelle Streik im öffentlichen Dienst ist der Gipfel der Ignoranz", sagte unser Autor Ulrich Breulmann in der Meinungs-Kolumne "Klare Kante" - und hat damit eine rege Diskussion unter unseren Lesern ausgelöst.

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Der Video-Kommentar hat auf den Facebook Seiten mittlerweile über 40 Kommentare und die Redaktion erreicht laufend weiter E-Mails.

"Wäre ich Mitglied dieser Gewerkschaft, würde ich jetzt austreten"

Die Meinungen der Leser gehen deutlich auseinander. So stimmt eine Leserin zu mit den Worten: "Diejenigen, die auf die Straße gehen, um deutlich überzogene Forderungen zu artikulieren, sollten daran denken, dass sie ausnahmslos alle in sicheren Jobs sind. Wäre ich Mitglied dieser Gewerkschaft, würde ich jetzt austreten."

In einer E-Mail heißt es: „Während viele noch nicht wissen, ob sie die Miete noch bezahlen können, fordert Verdi schön dreist mal eben eine Lohnerhöhung. Das sorgt bei mir nur für Kopfschütteln“.

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Viele unterstützen diese Meinung. So schreibt eine andere Leserin: "Er [Breulmann] hat mir aus der Seele gesprochen. Ich sehe es genauso, dass in Zeiten, wie wir sie im Moment erleben, solche Demos unerträglich sind. Ich habe u.a. aus diesen Gründen meine fast 50-jährige Mitgliedschaft in dieser Woche gekündigt."

Viele zeigen zwar Verständnis für die Streikenden, aber machen deutlich, dass sie den Zeitpunkt während einer Pandemie für unangemessen halten. So schreibt ein Facebook-Nutzer: "Es ist das gute Recht der Beschäftigten, für ihre Forderungen auf die Straße zu gehen. Dennoch halte ich die wiederholten Streiks mindestens für fragwürdig. Gerade in Zeiten der Corona Pandemie. Dortmund ist inzwischen ein Risikogebiet."

Gegenstimmen verärgert über abgelehnte Verschiebung

Es gibt aber auch klare Gegenstimmen. Eine Facebook-Nutzerin kommentiert: "Richtig so, dass sie streiken. Auch wenn viele Menschen dadurch Probleme bekommen, zur Arbeit zu kommen."

In einem anderen Kommentar heißt es: "Wir müssten noch viel intensiver streiken und es der Öffentlichkeit erklären und zeigen, wer Schuld dran ist."

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Den meisten, die Breulmann widersprechen, geht es aber hauptsächlich um die Verantwortlichkeit der Arbeitgeber. Sie verteidigen den Streik mit deren Ablehnung einer Verhandlungsverschiebung.

So stimmen viele diesem Kommentar zu: "Die Arbeitgeber hatten es in der Hand, Verhandlungsbereitschaft zu zeigen und Verantwortung für die Allgemeinheit zu übernehmen."

Verärgerung gibt es abseits dessen über die Auswirkungen des Warnstreiks am Donnerstag. So schreibt eine Dortmunderin: "Leider bin ich in meinem Alter auf den ÖPNV angewiesen und muss wegen schwerer, chronischer Erkrankungen zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, die aber wieder nicht möglich sind. Das wird sicher viele Dortmunder betreffen und deshalb ist es gut, dass das Problem mal öffentlich gemacht wurde."

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