Islamisches Schülerwohnheim entsteht in Dortmund-Eving Gemeindesprecher nennt Details

Islamische Gemeinde baut Schülerwohnheim in Eving
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Die Evinger Moscheegemeinde des Verbandes der islamischen Kulturzentren (VIKZ) hat an der Kappenberger Straße in der Nähe der Bergstraße mit dem Bau eines Schülerzentrums begonnen. Es soll in zwei Jahren fertig sein.

Auf Anfrage teilt der Sprecher des Verbandes der Islamischen Kulturzentren in Köln, Erol Pürlü, nun Details mit: Der barrierefreie Bau, der auch über einen Aufzug verfügen wird, soll etwa 1500 Quadratmeter Nutzfläche haben. Geplant sind ein Gebetsraum mit sanitären Anlagen, Freizeiträume, Unterrichträume, Schlafräume, Speisesaal, Bibliothek, Kantine, Teestube und Räume für die Verwaltung. Er soll zu einem Wohnheim werden, in dem 18 Schüler untergebracht werden können.

Die Schüler sollen Regelschulen in Dortmund besuchen und im Wohnheim Hilfestellung bei ihren Schulfächern erhalten. Pürlü: „Der Verein fördert und unterstützt Jugendliche in ihrer schulischen, beruflichen und persönlichen Entwicklung.“

Die Bauarbeiten zum islamischen Schülerzentrum an der Kappenberger Straße haben begonnen
Die Bauarbeiten zum islamischen Schülerzentrum an der Kappenberger Straße haben begonnen. © Andreas Schröter

Die etwa 2,3 Millionen Euro Baukosten werden durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Sachspenden und Eigenleistungen erbracht. Ferner sei auch ein Kredit durch eine deutsche Bank in Aussicht gestellt worden.

Die Evinger Moscheegemeinde des Verbandes der islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ) wurde im Jahre 1978 in der Bergstraße 73 von türkisch-muslimischen Gastarbeitern als eine unselbständige Zweigstelle des Dachverbands eingerichtet, um damals den muslimischen Arbeitskräften religiöse, soziale und kulturelle Dienstleistungen anzubieten.

Grafik: So soll das Schülerwohnheim in Eving aussehen, wenn es fertig ist.
So soll das islamische Schülerzentrum an der Kappenberger Straße in Eving einmal aussehen. © Grafik: VIKZ

Nach einer internen Umstrukturierung im Jahre 2005 wird nunmehr die Gemeindearbeit von dem zu diesem Zwecke neugegründeten selbständigen Verein zur Förderung der Integration und Bildung in Dortmund-Eving fortgeführt. Er ist Mitglied des Landesverbandes des VIKZ-NRW.

Der Verein sei überparteilich, so Pürlü weiter, und kümmere sich um die religiösen, sozialen und kulturellen Belange der Muslime in Eving und setze sich für das friedliche Miteinander in der Stadt ein.

Das jetzige Gebäude an der Bergstraße 33 erwarb die Gemeinde 1996. Mittlerweile sei es den Anforderungen der heutigen Zeit nicht mehr gewachsen.

Kritik konnte nie belegt werden

In der Vergangenheit kam immer mal wieder Kritik an solchen islamischen Schülerheimen auf. Sie seien integragtionshemmend. Konkret belegt werden konnte das jedoch nie.

In einer Antwort der NRW-Landesregierung auf eine SPD-Anfrage hieß es 2018 dazu unter anderem: „Hätten die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen für die Erteilung der erforderlichen Betriebserlaubnis nicht vorgelegen, wären die entsprechenden Erlaubnisse nicht erteilt worden.“ Damals ging es um ein vergleichbares Heim in Stolberg.

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