
© Oliver Schaper
Inzidenz im Sinkflug: Welche Lockerungen in Dortmund wann greifen
Lockerungen
Die 7-Tage-Inzidenz ist rasant gesunken - erst unter 50, schon kurz darauf unter 35. Das bedeutet Lockerungen für Dortmund - und Verwirrung. Was gilt nun ab wann? Hier gibt‘s den Überblick.
Fünf Werktage lang muss die Corona-Inzidenz der Stadt Dortmund unter einem Grenzwert liegen, damit dann wiederum zwei Tage später gelockerte Regeln gelten können. Zwar lag Dortmund am 3. Juni laut Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals wieder unter 50 - dieser Donnerstag war aber der Feiertag Fronleichnam und damit kein Werktag.
Freitag, Samstag, Montag, Dienstag und Mittwoch waren die fünf Werktage, die gezählt wurden. Zwei Tage danach, also ab Freitag (11.6.), gelten dann die Lockerungen für diese Inzidenzstufe.
Zwei Countdowns liefen gleichzeitig
Während dieses Countdowns ist die Inzidenz dann am Wochenende sogar unter 35 gefallen. Also begann für die nächste Stufe schon eine neue Zählweise, als die alte noch gar nicht beendet war.
Der Sonntag, als das Unterschreiten der 35 vom RKI erstmals bestätigt wurde, war kein Werktag - deshalb zählt in dieser Woche der Zeitraum von Montag bis Freitag. Wiederum zwei Tage später, also am Sonntag (13.6.), stehen weitere Lockerungen an, wenn es keinen äußerst ungewöhnlichen deutlichen Anstieg der Fallzahlen gibt. Am Donnerstag (10.6.) lag die Inzidenz bei 23,8.
Immunisierte Personen werden grundsätzlich nicht eingerechnet, wenn bei den folgenden Regeln Höchstzahlen zulässiger Personen oder Haushalte genannt sind. „Dies gilt nicht für einrichtungsbezogene Personengrenzen oder Kapazitätsbegrenzungen“, heißt es in der Corona-Schutzverordnung.
Als immunisiert gelten alle, die in den vergangenen sechs Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind, und diejenigen mit vollem Impfschutz. Sie müssen keinen negativen Test, sondern den Nachweis der Immunisierung vorzeigen.
Diese Regeln gelten ab Freitag (11.6.) wegen der Inzidenz unter 50:
- Menschen aus drei Haushalten dürfen sich ohne Begrenzung treffen. Mit negativem Testergebnis können sich zehn Personen aus beliebig vielen Haushalten treffen.
- Außengastronomie kann ohne Test besucht werden. Innenbereiche öffnen auch, dort gilt aber weiterhin die Testpflicht.
- Kinos dürfen öffnen, auch bei Konzerten oder Theateraufführungen sind 500 getestete Gäste erlaubt.
- Kontaktsport ist außen für bis zu 25 getestete Personen erlaubt, kontaktfreier Sport ist außen ohne Begrenzung und ohne Test möglich. Fitnessstudios öffnen wieder. Innen ist kontaktfreier Sport mit Test unbegrenzt möglich, 12 Getestete dürfen drinnen Kontaktsport ausüben.
- Schwimmbäder, Saunen und ähnliche Angebote dürfen öffnen für Getestete.
- Private Veranstaltungen sind draußen mit 100 und drinnen mit 50 Gästen möglich, jeweils mit Test. Partys ohne Abstand bleiben verboten.
Bleibt die Inzidenz unter 35, gelten ab Sonntag (13.6.) folgende Regeln:
- Menschen aus fünf Haushalten dürfen sich ohne Begrenzung treffen. Wenn sie negativ getestet sind, können sich bis zu 100 Personen treffen.
- Die Testpflicht für die Gastronomie entfällt komplett, auch für den Innenbereich.
- Bis zu 1000 Getestete dürfen an Kulturveranstaltungen teilnehmen.
- Kontaktsport ist auch innen für bis zu 100 Personen erlaubt. Die Testpflicht entfällt.
- Für Freibäder entfällt die Testpflicht ebenfalls.
- Clubs und Discotheken können Außenbereiche für maximal 100 Getestete öffnen.
- Private Veranstaltungen sind draußen für 250 Menschen ohne Test möglich, innen sind 100 Getestete erlaubt.
- Auch Partys ohne Abstand sind mit Tests wieder erlaubt; draußen für 100, drinnen für 50 Gäste.
Einen Haken gibt es jedoch: Sollte die NRW-weite Inzidenz (sie lag bei 20,8 am Donnerstag) über 35 steigen, gibt es für Innengastronomie und Innensport wieder eine Testpflicht - auch dann, wenn Dortmund unter 35 bleibt.
Die stellenweise Maskenpflicht in der Öffentlichkeit in Dortmund - etwa auf Einkaufsstraßen - bleibt unabhängig von der Inzidenz-Entwicklung laut Stadt mindestens bis zum 21. Juni in Kraft.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
