Internetkriminelle erpressen Restaurant „Bitcoin oder das Ende der Schweizer Bootschaft“

Internetkriminelle erpressen das Restaurant Schweizer Bootschaft
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Lothar Preukschat hat in seinem Leben schon viel erlebt. Aber das ist neu für den Geschäftsführer des kleinen Restaurants an der Schweizer Allee. In einer Mail fordert die Russian Business Crew 1500 Euro in Bitcoins. Ansonsten, so der Betreff der E-Mail, ist es „Das ende von Restaurant Schweizer Bootschaft“. Eingegangen ist die Mail am Donnerstag (30.11.) um 9.34 Uhr.

Das Schreiben strotzt nur so vor Rechtschreibfehlern (siehe Betreff). Vielleicht ist es auch in einer anderen Sprache verfasst und mit einem Internet-Translater ins Deutsche übersetzt worden. Als Absender-Adresse ist ein daniel@thetrinitygroup.co.uk angegeben. Diesen Daniel gibt es tatsächlich. Er ist Owner / President at The Trinity Group Dallas, Texas, Vereinigte Staaten von Amerika. Mit angrenzender Sicherheit hat sich jemand den Namen ausgeliehen und daraus eine englische E-Mail-Adresse gebaut.

Ein Auszug aus dem Erpressserschreiben, das an die Schweizer Bootschaft geschickt wurde.
Ein Auszug aus dem Erpressserschreiben, das an die Schweizer Bootschaft geschickt wurde. © Screenshot Jörg Bauerfeld

Von dort ging dann das Erpresserschreiben an die Schweizer Bootschaft. Die Russian Business Crew sei, so der Inhalt des Schreibens, von einem Konkurrenten aus der Gastronomie beauftragt worden, um den Ruf des Restaurants zu zerstören. Die Google-Bewertungen würden in den Keller gehen, es würden Gerüchte über Lebensmittelvergiftungen und andere Dinge verbreitet werden. Gesteuert würde das Ganze durch künstliche Intelligenz.

Die Schweizer Bootschaft an der Schweizer Allee. Das außergewöhnliche Restaurant bietet seinen Gästen Spezialitäten aus der Schweiz.
Die Schweizer Bootschaft an der Schweizer Allee. Das außergewöhnliche Restaurant bietet seinen Gästen Spezialitäten aus der Schweiz. © Jörg Bauerfeld

„Du kannst dir sicher sein, du hast nur diese eine Chance dein Geschäft zu retten, ansonsten halten wir uns an die Abmachung mit deinem Konkurrenz und werden deine Geschäft zerstören. Hierbei Kann dir auch niemand Helfen“, so ist dem Schreiben zu entnehmen.

Und was hält Lothar Preukschat von der Sache? „Mann sollte sicher in Betracht ziehen, dass so etwas ernst gemeint ist, aber ich habe Freunde in der Gastronomie befragt, ob sie auch so ein Erpresserschreiben bekommen haben. Bisher bin scheinbar nur ich betroffen.“ Sorgen mache er sich nicht. „Für mich ist das eher ein Fake.“

Genau Beobachten

Die Russian Business Crew hat in ihrem Anschreiben eine Frist gesetzt, bis wann das Geld in Form von Bitcoins überwiesen werden muss, und eine Bitcoin-Wallet(Adresse) angegeben. Preukschat will die Angelegenheit erst einmal beobachten. „Vielleicht mache ich noch eine Anzeige gegen Unbekannt“, so der Gastronom.