Man riecht sie schon von weitem: Diese unverwechselbare Mischung aus Fritten-Fett, Chlor und Pommes-Gewürz. Viele Dortmunder wollen während ihres Freibad-Besuches nicht darauf verzichten: die Portion Pommes Frites. Doch die Inflation macht auch vor dem ultimativen Freibad-Begleiter nicht halt.
Mit viel Liebe zum Detail bereitet Franziska Lenz ihre Pommes am Verkaufsstand im Freibad Froschloch zu. „Endlich kommt wieder Luft rein“, sagt sie lachend. Während der Corona-Zeit durfte hier nur hinter einer Plexiglasscheibe verkauft werden. Da konnte es in der kleinen Küche schnell warm werden. Die 19-Jährige arbeitet seit über einem Jahr hier. Am häufigsten verkaufe sich Pommes mit Mayo. 3,50 Euro kostet der frittierte Snack dieses Jahr. Es gibt am Verkaufsstand nur noch eine Größe. Ketchup und Mayo für 50 Cent extra.
Franziska mag den Austausch mit den Kunden. Die Freibadstimmung mache viele Gäste gesprächig. Besonders im Kopf bleiben Franziska die kleinen Kinder, die zum ersten Mal Pommes bei ihr bestellen. „Für viele ist das der erste Einkauf ohne Mama. Etwas ganz Besonderes also.“
Betrieben wird der Gastro-Bereich im Freibad Froschloch von Michael Parke. Er betreibt mit seinem Team neben dem Froschloch-Stand auch jenen im Freibad in Wellinghofen. Wie alle Gastronomie-Betreiber ist auch er von der Inflation betroffen. „Die Preise für Pommes sind um 70 Prozent gestiegen“, sagt er.
Ihm mache die Preisexplosion Angst, sagt Parke. „Wir wollen keine Weihnachtsmarktpreise, wo eine Portion gerne mal fünf bis sechs Euro gekostet hat“, sagt der Gastronom. Letztes Jahr lag sein Preis für eine Portion Fritten bei 3 Euro. „Wir müssen das über die Menge regeln und hoffen, dass der Sommer gut wird“, sagt er. Auch sorgt Parke sich um Wartezeiten an den Tresen. „Aktuell fehlt uns noch Personal für die Sommerferien. Wir wollen ungern, dass die Leute auf ihre Pommes warten müssen."
Bei unserem Preisvergleich nimmt Parke mit seinen Freibädern einen der vorderen Plätze ein. Neben Froschloch und Wellinghofen kostet auch im Freibad am Volkspark die Portion 3,50 Euro. Die obligatorischen 50 Cent für Ketchup und Mayo kommen noch hinzu.
Etwas mehr muss man im Freibad Hardenberg hinlegen. Für eine kleine Portion Pommes verlangen die Betreiber hier 3 Euro. Eine große Portion kostet 4,50 Euro. Immerhin ein ganzer Euro mehr als bei Kollege Michael Parke. Für Ketchup oder Mayo kommen weitere 50 Cent dazu, was in Dortmund für die beiden Soßen üblich ist. Zur Preisentwicklung in den Freibädern Volkspark und Hardenberg wollte der Betreiber Sportwelt sich Anfrage der Redaktion nicht äußern.
Am teuersten sind Pommes in Dortmund im Revierpark Wischlingen. Hier werden für eine kleine Portion Pommes 2,80 Euro fällig. Eine Große schlägt mit ganzen 4,90 Euro zu Buche. Wer dazu Ketchup oder Mayo will, muss die üblichen 50 Cent dazu rechnen. Bei den Preisen aus dem Vorjahr gibt es allerdings eine Überraschung. Zwar ist die kleine Portion im Vergleich um 20 Cent teurer geworden, die Große hingegen günstiger. Der Vorjahrespreis lag bei 5,20 Euro - ist somit um 30 Cent billiger.
Im Freibad Derne werden keine Pommes verkauft. Das Freibad Stockheide ist weiterhin wegen der dringend benötigten Sanierung geschlossen.
So viel kosten Freibad-Pommes in Dortmund
Freibad Hardenberg (Deusen)
3 Euro (kleine Portion)
4,50 Euro (große Portion)
50 Cent (Ketchup, Mayo)
(keine Angaben zu Preissteigerungen)
Freibad Volkspark (Stadion)
3,50 Euro (eine Größe)
50 Cent (Ketchup, Mayo)
(keine Angaben zu Preissteigerungen)
Naturfreibad Froschloch (Hombruch)
3,50 Euro (eine Größe) (2022: 3 Euro)
50 Cent (Ketchup, Mayo)
Freibad Wellinghofen
3,50 Euro (eine Größe) (2022: 3 Euro)
50 Cent (Ketchup, Mayo)
Revierpark Wischlingen
2,80 Euro (kleine Portion, im Vorjahr: 2,60 Euro)
4,90 Euro (große Portion, im Vorjahr: 5,20 Euro)
50 Cent (Ketchup, Mayo)
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