Indupark-Geschäfte bekommen Solarstrom Eigentümer und Solarunternehmen unterschreiben Vertrag

Solaranlage versorgt Geschäfte im Indupark Shopping Center mit Strom
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Seit März hat das Indupark Shopping-Center einen neuen Eigentümer: Die Immobiliengesellschaft Redevco übernahm den rund 25.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex von der Württembergischen Lebensversicherung. Der „Einkaufs-Tempel“ mit Ankermietern wie Kaufland, Media Markt und dem Drogeriemarkt dm passe ins Portfolio des Investors, hieß es.

Redevco hob die „sehr robuste Entwicklung“ und die „bestens erreichbare Mikrolage“ hervor. Ferner: Die Dachfläche des Shopping-Centers sei „PV ready“. Hier könne Redevco seine „ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zeitnah umsetzen“. Ziel sei es, sein gesamtes Portfolio bis 2040 klimaneutral zu machen, hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion.

Dieses Vorhaben nimmt schon jetzt offenbar richtig Fahrt auf. Und der Indupark hat eine Pilotfunktion. Dazu hat sich die Redevco Institutional GmbH mit dem Solarunternehmen Enviria zusammengeschlossen. Sie statten Einzelhandelsimmobilien mit Photovoltaikanlagen aus, kündigen die Unternehmen in einer gemeinsamen Pressemitteilung an.

Indupark hat Pilotfunktion

Innerhalb der nächsten zwei Jahre wollen die Partner im Rahmen eines bundesweiten Rollouts 28 Projekte mit einer Gesamtleistung von zirka 17.430 kWp realisieren. Die vorgesehenen Anlagen werden auf rund 150.000 Quadratmetern Dachfläche installiert, wobei rund 79.000 Quadratmeter mit PV-Modulen belegt sein werden. Damit sollen insgesamt 16,6 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr produziert werden. Die errechnete Einsparung an klimaschädlichem CO2 soll bei eindrucksvollen 7.951 Tonnen jährlich liegen.

„Wir investieren gezielt in Nachhaltigkeit – und nutzen dabei die Chancen, die Solarenergie bietet“, sagt Christoph Buck, Head of Asset Management RWP bei der Redevco Institutional GmbH. „Photovoltaik auf unseren Objekten bringt sowohl unseren Mietern als auch unseren Investoren klare Vorteile, und zwar ESG-seitig wie finanziell.“ Die Kurzform „ESG“ steht für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – ein Anlageprinzip, das den drei Faktoren Priorität einräumt.

Das erste Projekt dieser Art realisieren Redevco und Enviria im Indupark in Dortmund. Am 7. April 2025 unterzeichneten die Unternehmen den Vertrag für die Installation einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 2.300 kWp auf einer Gesamtdachfläche von rund 20.000 Quadratmetern. 10.566 Quadratmeter werden mit PV-Generatoren belegt. Der Baustart ist für das vierte Quartal 2025 geplant. Allein auf dem Dach des Induparks sollen jährlich 2,13 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt und dadurch 998 Tonnen CO2 eingespart werden.

Luftbild vom Indupark Shopping Center.
20.000 Quadratmeter Dachfläche des Indupark Shopping Centers sind "PV ready". © RVR 2024

Die weiteren Standorte sind bundesweit verteilt. Sie umfassen hauptsächlich klassische Fachmarktzentren, die der Nahversorgung dienen. Redevco wird die Dachflächen der Immobilien an Enviria vermieten. Das Solarunternehmen errichtet und betreibt Photovoltaikanlagen. Der erzeugte Solarstrom steht vor allem den Mietern vor Ort zur Verfügung, was nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch die Versorgungssicherheit erhöhen soll. Ziel ist es, rund 50 Prozent des produzierten Stroms direkt vor Ort zu verbrauchen.

„Das Projektportfolio mit Redevco ist ein starkes Beispiel dafür, wie die Energiewende auch im Bestand skaliert werden kann“, erklärt Enviria-Geschäftsführer Melchior Schulze Brock. „Gerade Einzelhandelsflächen bieten durch ihre großen Dachflächen und ihre dezentrale Verteilung ein enormes, bislang unterschätztes Potenzial für Solarenergie.“

Die Immobilienbranche habe nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Chance, zum Rückgrat einer nachhaltigen Energieversorgung zu werden. „Redevco verfolgt hier einen mutigen und strategisch durchdachten Ansatz – wir freuen uns, diesen gemeinsam umzusetzen“, sagt Melchior Schulze Brock.

Die 28 Projekte betreffen Objekte, die aus den von Union Investment verwalteten Fonds „Redos Einzelhandel Deutschland I, II und III“ stammen. Bis 2027 sollen sie sukzessive umgesetzt werden. Ziel ist es, durch die nachhaltige Energiegewinnung mit Solarenergie die Gewerbeimmobilien aufzuwerten und den Anforderungen von Investoren, Banken und Mietern gerecht zu werden.