Eine weitere Lücke ist geschlossen. Die Räume an der Straße „Im Dorloh 67“, die lange leer standen, sind wieder belebt und duften nach frischem Essen. Doch es fällt schwer, genau zu identifizieren, wonach es duftet.
Denn in der Nase kommt so einiges zusammen. Das Chohan‘s ist eine Pizzeria, in der es auch indische Küche gibt. Oh, nein, da muss Jatinder Chohan (30) aus Nord-Indien widersprechen. „Ich verkaufe mehr von den indischen Gerichten als Pizzen“.
Mildes Curry
Chohan betont bewusst, dass er aus Nord-Indien stammt, denn „in Nord-Indien ist das Essen nicht so scharf“. Wenn Kunden kommen, die es gerne schärfer haben, dann ist er großzügiger mit den Gewürzen, doch insgesamt beschreibt er seine Küche als mild.
Auf der Karte finden Freunde der in Deutschland noch exotischen indischen Küche zahlreiche Curry-Gerichte. Aus Hähnchenbrustfilets bietet er die klassischen Gerichte Butter Chicken (Tomaten-Sahne-Soße), Chicken Tikka Masala (Paprika und Zwiebeln) oder Chicken Saagwala (Ingwer und Knoblauch).

Dazu kommen vegane Currys und Biryani-Gerichte (Reisgerichte). Der italienische Anteil an der Speise-Karte zeigt die Klassiker: Pizzen, Salate und Pasta. Die Nebeneinanderstellung der zwei Nationen Italien und Indien auf der Karte ist nicht zufällig, sondern spiegelt die Biografie des Koches wider.
2011 kam er als 19-Jähriger eigenständig nach Deutschland und kam direkt nach Dortmund. Hier betreute ihn die Jugendhilfe ein halbes Jahr lang. Bis er, schon fast ein Erwachsener, von einem deutschen Paar italienischer Herkunft adoptiert wurde.
Schulzentrum Kirchlinde
So lernte er die Kochtraditionen beider Länder kennen. Und in einer Pizzeria in Lütgendortmund lernte er dann noch, richtig zu kochen. Nun hat er sich, nebenbei auch noch frisch verheiratet, in Kirchlinde ein neues Standbein aufgebaut.
Nach einer kurzen Zeit für die Renovierung hat er das „Chohan‘s“ im Dorloh eröffnet. Und das, ohne den eigentlichen Standortvorteil dort zu kennen: das Schulzentrum Kirchlinde.
Mittags-Angebote
Täglich kommen Schüler in sein Restaurant, die zu Hause kein Mittagessen erwarten können. Sie sind die Pizzakunden. Speziell wegen der Schüler hat er zur Mittagszeit preiswerte Angebote.
Seine Gäste werden das fröhliche Wesen von Jatinder Chohan schnell bemerken. Oder es an der Wand wiederfinden. In diesem italienisch-indischen Restaurant findet man nämlich ein Relief von Albrecht Dürers Werk „Betende Hände“.
Dürers „Betende Hände“
Dazu sagt er, der kein Christ ist: „Alles ist Gott“. Glauben, egal an wen, verbinde alle Menschen. Und deshalb sind die betenden Hände für ihn ein Symbol dafür, dass ihm alle Gäste gleich willkommen sind.
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