Sabine Kurmann von der Bücherei Seitenreich setzt bei kommenden Lockdown wieder auf ihren bewährten Lieferdienst. © Archiv
Coronavirus
Vor dem Lockdown: Händler im Westen ziehen Winterschlussverkauf vor
NRW bekommt einen neuen Lockdown. Das trifft auch die Händler im Dortmunder Westen. Schon wieder. Doch einige von ihnen bleiben zumindest vorsichtig optimistisch
„Ich hatte gerade das Gefühl, jetzt hab ich es überstanden. Und dann kommt diese Nachricht“, sagt Birgit Schachtsiek in ihrem Bekleidungsgeschäft „La Via“ in Mengede zum anstehenden, neuen Lockdown.
Erst der Lockdown im Frühjahr, dann Monate mit wechselnden Regeln für Kontaktbeschränkungen, die die Zahl der Kunden niedrig hielt und schließlich ein Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz, der wieder optimistisch stimmte.
25 Prozent Rabatt auf alles
Das Jahr 2020 wäre für Birgit Schachtsiek also beinahe gut ausgegangen. Dann kam die Ankündigung des neuen Lockdowns. Ein echter Schock. Doch der Schock hat Birgit Schachtsiek nicht gelähmt, sie hat umgehend gehandelt.
Sie malte ein paar Schilder und schrieb jeweils eine fette „25 %“ drauf. Kurzerhand wurde im „La Vie“ der Winterschlussverkauf eingeläutet. „Damit ich auch die Sachen verkaufen kann, die ich sonst in der Woche nach Weihnachten verkauft hätte.
Der einzige Post-Shop in Lütgendortmund
Während die Mengederin mit Selbstbewusstsein in die neue Schließungszeit geht, herrscht an anderer Stelle noch komplette Ungewissheit. In der Buchhandlung Köhler in Lütgendortmund wartet Christiane Hoppe noch auf konkrete Informationen.
„Wir wissen noch gar nicht welche Regeln gelten werden. Die gleichen wie beim ersten Mal oder neue“, fragt sich die Inhaberin. Beim ersten Lockdown blieb Köhler offen, wegen des Post-Shops und wegen des Verkaufs von VRR-Tickets.
Auch im Nachbargeschäft, der Drogerie Zimmermann, herrscht Verunsicherung. Weil es in seinem Reformhaus auch Lebensmittel und Medikamente gibt, ist Wilhelm Mohrenstecher zwar optimistisch, dass seine Tür geöffnet bleibt, doch sicher kann er nicht sein.
Geld von der Oma
Außerdem fürchtet er um die Einnahmen aus den Wochen nach Weihnachten. „Dann werden die Gutscheine und das Geld von Oma umgesetzt“, so Mohrenstecher. „Das ist eine wichtige Zeit im Jahr für Händler.“
Genau um diese Woche trauern auch Goldschmiedin Ingrid Nordmann in Kirchlinde bereits jetzt hinterher. „Mit Weihnachtsgeld wird gerne Schmuck gekauft, und wir sitzen nur herum.“ Zumindest langweilen wird sich nicht: „Es gibt immer genug Reparatur-Aufträge.“
Hoffnung auf die Treue der Kunden
Vorsichtig optimistisch zeigt sich Sabine Kurmann in der Bücherei Seitenreich. „Wir werden wieder einen Lieferdienst einrichten, wie beim ersten Lockdown“, sagt die Huckarderin. Damals habe man viele Erfahrungen gesammelt und alle Strukturen, die das Bestellen im Internet möglich machen, seien noch vorhanden.
Außerdem rechnet sie mit der Treue ihrer Stammkunden. „Unsere Kunden haben uns beim ersten Lockdown schon einmal gerettet.“
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