
© Jörg Bauerfeld
Gegenüber von Rewe: Schandfleck macht Platz für großen Neubau
Baupläne
Vor allem im Dortmunder Süden geht derzeit der Bau-Boom um. Gegenüber eines Rewe-Marktes folgt nun das nächste Bau-Projekt – und das beseitigt sogar einen Schandfleck.
So richtig wusste niemand so recht, was sich nun gerade auf einem kleinen Grundstück an der Höchstener Straße alles so abspielt. Irgendwann einmal gehörte der eingezäunte Bereich zum Baustoffhandel Sommerey. Er diente lange als Lager. Bis es den Handel nicht mehr gab.
Verschiedene Firmen nutzen dann das Gelände schräg gegenüber des Rewe-Marktes auf dem Höchsten. So nutzte es beispielsweise ein Gerüstbauer zur Lagerung seiner Utensilien. Aber es kam auch immer wieder Kritik aus der Bevölkerung. Der Platz sei schmutzig, Ratten hätten sich eingenistet und überhaupt sei der Ort mittlerweile ein Schandfleck für den Höchsten.
Immer wieder gab es Gerüchte über die Nutzung des Geländes
Keiner wusste so recht, wie es mit dem Grundstück weitergeht, Gerüchte gab es genug. Ideen auch. So gab es zum Beispiel den Vorschlag aus der Politik, hier vielleicht einen Spielplatz zu errichten. Denn der fehlt in dem südlichen Ortsteil noch.
Aber ein Spielplatz wird es nicht – das steht nun fest. Das Grundstück wurde von einer Erbengemeinschaft an die Mietzins WH Vermögensverwaltung GmbH veräußert. Zwar gibt es dort noch ein Plakat am Zaun, das einen anderen Besitzer ausweist, doch das sei nicht mehr aktuell, so teilte der neue Besitzer mit. Denn an der Höchstener Straße soll jetzt eine der letzten Baulücken geschlossen werden.

Anwohner beschwerten sich schon lange über den Müll auf dem Grundstück. © Jörg Bauerfeld
Und die Pläne sind schon durchaus weit gediehen. Gebaut werden soll ein Sechsfamilienhaus. Jede der Wohnungen wird einen Balkon bekommen, die Erdgeschosswohnungen einen Garten. Vor dem Baukörper, hin zur Höchstener Straße wird das Haus seine Stellplätze bekommen. „Das Haus wird komplett barrierefrei sein“, erklärt Daniel Helbing, einer der Mietzins-Geschäftsführer
Der Bauantrag soll im Juni 2021 eingereicht werden. Wann es dann aber losgeht, steht noch nicht fest. „Das hängt von den Baupreisen ab. Im Moment gibt es eine Kostensteigerung von über 30 Prozent. Zurzeit geht das nicht“, sagt Daniel Helbing. Die Wohnungen sollen im Übrigen als Mietwohnungen dem Wohnungsmarkt zugeführt werden.
Bezirksvertretung war über die Baupläne nicht informiert
Für Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock ist die Bebauung eine gute Lösung. „Das wird sicher gut in die Umgebung passen. Wir haben ja kaum noch freie Grundstücke, auf der irgendetwas machbar ist“, sagt Michael Depenbrock.
Von den Plänen wusste die Bezirksvertretung Hörde im Übrigen nichts – braucht sie auch nicht. „Wir werden nur informiert, wenn etwas aus dem Rahmen läuft“, sagt Michael Depenbrock. Wenn Bebauungspläne geändert werden müssten oder eine besondere Genehmigung für den Bau eines Hauses eingeholt werden müsse.
So wie nur ein paar Meter weiter in Richtung Norden, auch auf der Höchstener Straße. Da geht es um die Änderung der vorgegebenen Traufhöhe an einem Neubau.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
