Analyse von Immowelt In diesem Dortmunder Stadtteil sind Immobilien am günstigsten

Analyse zeigt, in welchem Stadtteil Immobilien am günstigsten sind
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Aufgrund gestiegener Bauzinsen und nach wie vor hoher Preise zieht es viele Immobilienkäufer raus aus den Großstädten ins günstigere Umland. Doch auch im Stadtgebiet lässt sich zum Teil mehr als die Hälfte der Kosten sparen. Eine Analyse des Immobilienportals Immowelt zeigt, in welchen Stadtteilen von Dortmund die Immobilien derzeit am günstigsten sind.

Bundesweit wurden die Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in den Stadtteilen der 14 Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern untersucht. Demnach ist das Sparpotenzial in allen Städten groß. Die Preise im günstigsten Stadtteil von Dortmund liegen über 20 Prozent unter dem für das ganze Stadtgebiet ermittelten Durchschnittspreis. Im teuersten Dortmunder Stadtteil liegen die Angebotspreise gut 30 Prozent über dem Stadtmittel.

Während der durchschnittliche Preis für angebotene Immobilien in Dortmund nach den Berechnungen von Immowelt bei 2776 Euro pro Quadratmeter liegt, liegt er im günstigsten Stadtteil bei 2181 Euro - also 595 Euro pro Quadratmeter oder 21,43 Prozent niedriger. Und dieser günstigste Stadtteil ist Somborn im Dortmunder Westen.

Ausnahme im Nordosten

Nach Somborn sind die günstigsten Stadtteile für Immobilienkäufer: Lindenhorst (2236 Euro/-19,45 Prozent), Lütgendortmund (2263 Euro/-18,48 Prozent), Bodelschwingh (2287 Euro/-17,62 Prozent) und Oestrich (2290 Euro(-17,51 Prozent).

Ein Blick in die Langendreer Straße in Dortmund-Somborn. Laut Immowelt sind Immobilien im Stadtteil Somborn derzeit am günstigsten.
Ein Blick in die Langendreer Straße in Somborn. Laut Immowelt sind Immobilien im Stadtteil Somborn derzeit am günstigsten. © Schütze

Als teuersten Dortmunder Stadtteil hat Immowelt - und das ist seit Jahren so - Lücklemberg im Süden ausgemacht. 3645 Euro pro Quadratmeter werden hier beim Verkauf einer Bestandsimmobilie aufgerufen. Das sind 878 Euro mehr als im Stadtmittel (plus 31,63 Prozent). Generell befinden sich die Stadtteile mit den höchsten Immobilienpreisen im südlichen Stadtgebiet sowie in der Innenstadt und Körne. Es gibt nur eine Ausnahme: und das ist Kurl im Nordosten, wo der Angebotspreis mit 3046 Euro auch noch über 3000 Euro liegt.

Ein Blick in die Damsfeldstraße in Lücklemberg. In diesem Dortmunder Stadtteil sind die Angebotspreise für Bestandsimmobilien aktuell am höchsten.
Ein Blick in die Damsfeldstraße in Lücklemberg. In diesem Dortmunder Stadtteil sind die Angebotspreise für Bestandsimmobilien aktuell am höchsten. © (A) Schaper

Die nach Lücklemberg teuersten Stadtteile im Immowelt-Ranking sind: Menglinghausen (3646 Euro/+31,34 Prozent), Bittermark (3604 Euro/+29,83 Prozent), Kirchhörde (3538 Euro/+27,45 Prozent) und Wichlinghofen (+27,02 Prozent).

Immobilienmakler Benedikt Kuhne bestätigt die von Immowelt festgestellten Preisunterschiede innerhalb Dortmunds. Er weist allerdings darauf hin, dass der Quadratmeterpreis einer Immobilie auch immer stark vom Ausstattungsstandard abhängt und nicht nur die Lage den Preis bestimmt.
Immobilienmakler Benedikt Kuhne bestätigt die von Immowelt festgestellten Preisunterschiede innerhalb Dortmunds. Er weist allerdings darauf hin, dass der Quadratmeterpreis einer Immobilie auch immer stark vom Ausstattungsstandard abhängt und nicht nur die Lage den Preis bestimmt. © (A) Schütze

Für Dortmunder Immobilienmakler spiegelt dieses Ergebnis von Immowelt den heimischen Markt durchaus wider. Sie betonen aber, dass die letztlichen Kaufpreise in der Regel 10 bis 20 Prozent unter den Angebotspreisen liegen.

Benedikt Kuhne von der Kuhne Immobilien GmbH weist darauf hin, dass es auch einen großen Unterschied bei der Preisgestaltung mache, ob es sich um eine Kapitalanlage oder eine Immobilie zur Eigennutzung handele. „Zudem“, sagt Benedikt Kuhne, „ist der Quadratmeterpreis einer Immobilie auch sehr stark vom Ausstattungsstandard abhängig. Renovierungskosten sind natürlich in so einer Rechnung wie von Immowelt gar nicht berücksichtigt und würden die Tabelle wohl verändern.“

Goldgräberstimmung vorbei

Sind die günstigen Dortmunder Stadtteile bei Kaufinteressierten jetzt stärker gefragt als noch in der Niedrigzinsphase vor gut 12 Monaten? „Nach unserer Erfahrung sind potenzielle Käufer derzeit noch nicht wirklich bereit, bei der Lage große Kompromisse zu machen“, sagt Wiebke Dumitroff, Büroleiterin bei Engel & Völkers in Dortmund, und ergänzt: „Es gibt sicherlich gute Immobilien in Randlagen mit guter Ausstattung zu deutlich günstigeren Preisen als in den Premiumlagen. Interessant sind Lagen, wo eine Aufwertung zu erwarten ist, zum Beispiel im Bereich Hafen.“

Dem stimmt Dr. Thomas Bach, Geschäftsführer des Eigentümerverbandes Haus & Grund Dortmund, zu. Er stellt fest, dass das Nord-Süd-Preisgefälle in Dortmund nichts Neues ist und die Goldgräberstimmung der vergangenen Jahre vorbei ist: „Es gibt allgemein eine Kaufzurückhaltung. Jetzt kaufen verstärkt diejenigen, die sich mit Immobilien auskennen. Und die interessieren sich für Objekte in guten Lagen und mit guter Substanz.“

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