Kneipe in Dortmund steht zum Verkauf Erinnerungen an legendäre Nächte und Tresenmannschaft

Erinnerung an legendäre Kneipe „Alt Mengede“ – Haus steht zum Verkauf
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Die Adresse ist für viele Menschen im Stadtbezirk legendär. Nicht so spektakulär wie die kleinen Diskotheken, zählt sie doch zu den unvergessenen Musikkneipen in Mengede. Das „Alt Mengede“ an der Ammerstraße. Jetzt steht das Haus zum Verkauf.

Ehemalige Stammgäste schwärmen von den 1970er bis 90er Jahren. Und denken an eine super Zeit, an die Wirtsleute Peter und Jutta Sauer, an Familienfeiern oder – nicht zuletzt – die weithin bekannte Tresenmannschaft. In unzähligen Nächten hieß es: „Komms’e noch mit ins Alt?“

Seit Jahren erinnert kaum noch etwas an die einst florierende Kneipe. Die Leuchtreklame ist längst abgebaut. Neue Fenster mit Isolierverglasung haben die alten ersetzt. Rechts an der Vorderseite ist eine dunkle Holzklappe: Der Fasseinwurf in den Bierkeller ist noch ein Relikt aus alten Zeiten. Aber nicht das letzte.

Sechs Wohnungen und eine Kneipe

Jetzt bietet der Eigentümer das Wohn- und Geschäftshaus im Internet zum Verkauf an. Die Wohn- und Nutzfläche ist 560 Quadratmeter groß. Der Altbau aus dem Jahr 1914 steht auf einem 410 Quadratmeter großen Grundstück. Sechs Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 75 Quadratmetern befinden sich in den Obergeschossen. Auf dem Hof des Grundstücks stehen drei Garagen.

„Das Gebäude wurde regelmäßig instandgehalten“, heißt es im Exposé. 2014 sei etwa das Dach neu eingedeckt worden. Bei Neuvermietungen wurden die Elektroinstallation in den Wohnungen teilweise modernisiert und Kunststofffenster mit Isolierverglasung eingebaut. Den Zustand des Altbaus klassifizieren die Makler als „renovierungsbedürftig“.

Zudem: „Ausstattung und Technik entsprechen insgesamt nicht dem heutigen Stand der Technik und Zeitgeschmack“, heißt es. Deutlich wird das an den Energieträgern. Das Haus verfügt über eine funktionsfähige Öl-Zentralheizung älteren Baujahrs. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt in Durchlauferhitzern. Wenig überraschend ist die Energieeffizienzklasse mit „E“ ausgewiesen.

Hofansicht des Hauses an der Ammerstraße in Mengede.
Zum Haus gehören drei Garagen auf dem Hof. © Jan Keuthen

Interessant: Nach dem Austausch der Fenster wirkt die ehemalige Kneipe, als sei sie in Wohnraum umgewandelt worden. Aber nur äußerlich. Denn dem ist gar nicht so, wie auf Fotos im Inserat auf dem Portal Immobilienscout24 zu sehen ist. Die Bilder zeigen den Tresenbereich und die auf Podesten befindlichen Tischgruppen.

„Die Gewerbeeinheit bietet mit zirka 160 Quadratmetern Nutzfläche im Erd- und Kellergeschoss Potenzial für eine Neuvermietung oder Umnutzung“, heißt es im Exposé. „Eventuell bietet sich auch ein Umbau in Wohnungen an.“ Die Gasträume stehen derzeit leer.

Die zur Volksbank Dortmund-Nordwest gehörende VB-Grundstücks GmbH makelt den Verkauf. Sie hat einen Kaufpreis von 474.900 Euro aufgerufen, was einem Quadratmeterpreis von 848 Euro entspricht. Laut Exposé erzielt der Eigentümer derzeit für die Wohnungen und Garagen Nettomieteinnahmen in Höhe von rund 29.000 Euro im Jahr.

Die Ammerstraße befindet sich an der Grenze zwischen den Stadtteilen Mengede und Nette. Früher war sie wie die naheliegende Wodanstraße eine belebte wie beliebte Geschäftsmeile. Heute sind dort nur noch wenige Läden. Geschäfte zur Deckung des täglichen Bedarfs sind indes schnell erreichbar.

Unbestreitbar ist die „gute Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz sowie an den öffentlichen Personennahverkehr“, die das Exposé nennt. Die S-Bahn-Station ist fußläufig erreichbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem Haltestellen mehrerer Buslinien. Das Inserat weist ferner auf „ein gutes Angebot an Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen“ am Wohnstandort hin.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. April 2025.