Rund 500 Plätze an den Förderschulen in Dortmund – damit kommt man nicht mehr aus. Der Bedarf sei gestiegen, erklärt die Stadt. Eine dritte Schule müsse her.
Wo indes soll Förderschule Nummer drei entstehen, eine mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“? Das ist ein kompliziertes Hin und Her.
Eine Schule an zwei Orten
Derzeit gibt es zwei Förderschulen: einerseits die Mira-Lobe-Schule an der Eierkampstraße 2-4 in Hombruch, wo 146 Förderschüler unterrichtet werden. Und zum anderen die Max-Wittmann-Schule, die normalerweise in Eving beheimatet ist. Deren 356 Schüler sind aber aktuell in Ortsteilen weit weg von dort.
Denn das Gebäude an der Oberevinger Straße 155 wird umfangreich saniert. Solange ist die Primarstufe untergebracht in der ehemaligen Minister-Stein-Förderschule in Kemminghausen (Gretelweg 35-37). Die Sekundarstufe I musste ausweichen in den äußersten Nordosten Dortmunds: an die ehemalige Hauptschule Wickede (Dollersweg 18).
Vier bis fünf Jahre Bauzeit
Genau die wird frei, wenn die Wittmann-Förderschüler zurückkehren – und das soll laut Plan der Stadt Dortmund Anfang 2023 geschehen. Sodass in den folgenden Jahren in Wickede die dritte Förderschule entstehen könne, erklärte Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt.
„Plan jetzt ist, dass in vier bis fünf Jahren die neue Förderschule an den Start gehen soll“, erklärt sie. Warum die überhaupt notwendig ist aus Sicht der Stadt, erklärt die Dezernentin so: „Wir haben seit einiger Zeit eine konstant steigende Schülerzahl und wir gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhalten wird.“
Fast fünf Prozent mehr Schüler
Soll heißen: Die Zahl der Förderschüler in Dortmund wächst stetig. „Um knapp fünf Prozent“, wie Nienaber-Willaredt konkretisiert. Ihrer Einschätzung nach habe das zwei wesentliche Gründe.
Zum einen steige die Schülerzahl insgesamt. Zudem „gehen derzeit davon aus, dass weniger Kinder im Gemeinsamen Lernen sind, dass also immer weniger Eltern dieses Angebot wahrnehmen.“
Weniger Inklusion?
Heißt, etwas deutlicher formuliert: Etliche Eltern schicken ihre Kinder lieber auf Förderschulen, als sie weiter auf die Regelschulen zu schicken, wo Inklusion passieren soll – wo also Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen oder Behinderungen gemeinsam im Klassenraum sitzen.
An der neuen Förderschule in Wickede sollen im ersten Jahr nach dem Start 50 Plätze entstehen, also ein Zehntel der bisherigen Gesamtmenge an anderen Schulen. Aufgeteilt sind diese 50 Plätze dann auf fünf Klassen, eine übliche Klassengröße an Förderschulen.
Dortmunds Politiker stimmen am 15. Dezember im Rat der Stadt über diesen Vorschlag der Verwaltung ab.
Dortmund bekommt eine neue Schule: Mehr als 100 neue Plätze ab Sommer 2023
Erst Förderschüler, jetzt Abi: Vithursan (20) hat es seinen Ex-Lehrern gezeigt