
Der Dortmunder Imker Ralf Schmidt – hier mit einer Bienenwabe – sieht untrügliche Anzeichen für eine Wespenplage im August. © Bock/ dpa (M.: Werner)
Imker Ralf Schmidt prophezeit: „Diesen Sommer kommen Wespen in Massen“
Saison 2022
Im vergangenen Sommer ist die Wespenplage weitgehend ausgeblieben, doch in diesem Jahr müssen sich Dortmunder auf ungebetene Gäste einstellen. Imker Ralf Schmidt sieht dafür untrügliche Anzeichen.
Wenn im August der frisch gebackene Pflaumenkuchen auf dem Balkon- oder Terrassentisch steht, erfreuen sich nicht nur menschliche Leckermäuler an der süßen Köstlichkeit. Auch die Wespen lassen dann nicht lange auf sich warten.
In einem Jahr sind es mehr, im anderen weniger. Im letzten Sommer waren es eher weniger, weil für die Wespen im vorangegangenen Winter und Frühjahr deutlich schlechtere Bedingungen herrschten als in diesem.
Das wird sich dieses Jahr ändern, prophezeit der Dortmunder Imker Ralf Schmidt. Für ihn bedeutet das Mehrarbeit; denn Schmidt rückt immer dann aus, wenn es darum geht, Wespen- und Hornissennester umzusiedeln.
Ende August ist Hochsaison
Besonders im Spätsommer, sagt Schmidt, rechne er mit einer Wespenplage. Wespen haben ihre Hochsaison meist Ende August, wenn ihre Larven alle ausgebrütet sind. Dann interessieren sie sich mehr für Süßspeisen wie Eis, Obst und Kuchen und können ziemlich nervig sein, wenn es darum geht, ein Stück davon abzubekommen.
Ein Indiz dafür, dass es in diesem Jahr wieder mehr Wespen werden, sind laut Schmidt die Blattläuse: „Sie haben sich in 2021 erholt und sorgen für gute Leckerbissen.“ Darin liege schließlich auch die Nützlichkeit der Wespen. Sie dienen in der Natur als Schädlingsbekämpfer, fressen neben Blattläusen auch Mücken, Wanzen und weitere Schädlinge. Außerdem sind sie selbst Nahrung für größere Tiere wie Vögel.
Von Vorteil für die Wespen war der trockene Mai. Und auch Mitte bis Ende April mussten Wespen, die genau in dieser Zeit ihre Nester bauen, nur wenig Regen fürchten; denn gibt es über einen längeren Zeitraum starken Regen, könnte das die frisch gebauten Nester zerstören. Sie sind nicht wasserdicht. Werden sie durchnässt, kann das zu Schimmelproblemen und zum Tod der Larven führen.
Wespen sind aus dem Gröbsten raus
„Aber jetzt sind die Wespen aus dem Gröbsten raus“, sagt Schmidt, „und sie werden im August massenhaft da sein.“
Dagegen werde Bienenhonig aus Dortmund in diesem Jahr zur Mangelware, so der Experte: „Viele Imker haben ihre Bienen verloren. Das ist auch eine Folge von 2021. Da hatten die Bienen nichts zu tun und haben sich nicht verjüngt.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
