Seit 30 Jahren auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt „Am Anfang bin ich gemobbt worden“

Seit 30 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt: „Am Anfang bin ich gemobbt worden“
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Der Mann auf dem Foto hat noch volles Haar. Sein Verkaufsstand ist übersichtlich. Honig und selbst gezogene Kerzen verkauft er vor dem ehemaligen Hellweg-Baumarkt in Hörde. Alles sieht ein bisschen selbst gebastelt aus.

Der junge Mann auf dem Bild ist Ralf Schmidt. Rund 35 Jahre ist das her. Damals wohnte Ralf Schmidt (68) noch in Hörde. Es waren die Anfänge des Dortmunder Hansa-Marktes und der wohl auffälligsten und schönsten Bude auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt.

Imker in Sölde

„Der Stil ist geblieben“, sagt Ralf Schmidt und lächelt. Seit 30 Jahren ist der Imker aus Sölde auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt vertreten. Sein Stand war schon mehrfach Preisträger beim Wettbewerb „Schönster Stand“.

Am großen Pylon an der Kampstraße steht auch in diesem Jahr das alte Fachwerkhaus. Hier können die Besucherinnen und Besucher Honig, Met, Kerzen und vieles mehr kaufen. Daneben steht ein Räucherofen. Unter einem Baldachin werden Kerzen gezogen.

Der Stand des Imkers Ralf Schmidt aus Sölde ist seit 30 Jahren auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt zu finden. Diesmal trägt er die Nummer 601.
Ein ungewöhnliches Ambiente empfängt die Besucher an dem Stand mit der Nummer 601: Kerzen, Honig und Met gibt es hier unter anderem. © Jörg Bauerfeld

„Dass ich so lange einen Stand auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt habe, hätte ich nie gedacht“, sagt Ralf Schmidt. Wobei „Stand“ noch untertrieben ist. Denn der muss mithilfe eines Autokrans aufgebaut werden. Das große Fachwerkhaus ist inzwischen so umgebaut, dass es sich wie ein Baukasten zusammensetzen lässt.

Chance für den Stand von Ralf Schmidt

Ralf Schmidt ist mittlerweile ein Begriff auf dem Weihnachtsmarkt in der City – bei den Besuchern und auch bei den Schaustellern. Ganz so einfach war der Start auf dem Weihnachtsmarkt aber nicht. Ellenbogen waren gefragt. „Ich wurde teilweise richtig gemobbt“, sagt der Imker. 1993 bekam er mit viel Glück einen Standplatz in der Dortmunder Innenstadt. „Damals wollte man die Straße Kuckelke mit einbeziehen“, erinnert sich Ralf Schmidt.

Ein altes Foto zeigt die Anfänge von Ralf Schmidts Stand vor dem ehemaligen Hellweg-Baumarkt in Dortmund-Hörde.
So fing alles vor über 30 Jahren an: vor dem ehemaligen Hellweg-Baumarkt in Hörde. © privat

Und so bekam er die Chance, mit seinem Stand, der bisher nur neben dem Hellweg-Baumarkt in Hörde gestanden hatte, am Dortmunder Weihnachtsmarkt teilzunehmen. Zwei Jahre lang hatte er sich dafür beworben. „Als ich die Zusage bekam, dachte ich erst, ich mache was ganz Modernes. Mann, was habe ich mir den Kopf zerbrochen.“ Dann sei die Erkenntnis gekommen: „Das geht nicht. Es muss etwas Nostalgisches sein Und das war auch richtig so.“

Ein altes Foto zeigt den ersten Stand von Imker Schmidt auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt 1993.
Der erste Stand von Imker Schmidt auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt: Das war 1993. © privat

Im Jahr 1995 war es dann so weit: Von der Kuckelke ging es auf die Nordseite der Reinoldi-Kirche. Zunächst auf die Seite, wo heute das Restaurant „Alex“ steht, einige Jahre später zum jetzigen Standort am Pylon. „Endgültig durchgesetzt habe ich mich bei den Schaustellern aber erst, als der Hansemarkt so erfolgreich war“, sagt Ralf Schmidt.

Doch das ist eine andere Geschichte. Wenn der Dortmunder Weihnachtsmarkt zu Ende ist, wird das alte Fachwerkhaus wieder abgebaut und in Sölde eingelagert. Bis zum Jahr 2024, wenn es wieder heißt: Hanse- und Weihnachtsmarkt in der Dortmunder Innenstadt.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Dezember 2023.

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