Die Nachricht von Mahir Ünlüs Suche nach einem Nachfolger für seinen Imbiss hat für viel Aufsehen gesorgt in den vergangenen Tagen. Schließlich ist sein „Imbiss Rot Weiß“ nicht irgendein Imbiss, sondern ein Ort mit Geschichte. Seine Räume beherbergten einst die Gaststätte „Zum Wildschütz“, in der 1909 der Ballsportverein Borussia 09 gegründet wurde.
Für Ünlüs Inserate, das der Gastronom im August im Online-Portal „Kleinanzeigen“ veröffentlicht hat, haben es bereits „zig Anfragen“ gegeben, berichtete der Imbiss-Betreiber unser Redaktion. In Frage kämen aber nur Konzepte, die einen klaren BVB-Bezug haben. Da sei noch nicht der richtige dabei gewesen.
Die Nachmietersuche des Imbiss-Betreibers kommt überraschend. Schließlich wurden im Frühjahr andere Pläne für das Gebäude bekannt. Da gab der städtische Gastro-Gründerwettbewerb „Geschmackstalente“ seine diesjährigen Finalisten bekannt. Unter ihnen war ein Konzept zur Neuauflage ebenjener BVB-Gründungsgaststätte „Zum Wildschütz“.
Hinter ihm stand das Team der ebenfalls wiederbelebten Borussia-Brauerei, deren Reklame-Tafel im Original-„Wildschütz“ 1909 den Gründervätern des BVB als Inspirationsquelle für den Vereinsnamen gedient hatte.
Die Pläne des Brauerei-Teams, zu dem auch der bekannte BVB-Fan, Filmemacher und Autor Jan-Henrik Gruszecki gehört (der mittlerweile auch Leiter der Stabsstelle Strategie & Kultur beim BVB ist), wurden im Kurzporträt der „Geschmackstalente wie folgt umrissen:
„Eine Gastronomie mit angeschlossener Mikrobrauerei im Borsigplatzquartier, in der Bier und Biererlebnisse eine große Rolle spielen. Dieses Braugasthaus wird die erste Heimat einer zurückgekehrten Traditionsmarke: die Heimat der Borussia Brauerei.
Im Wildschütz soll qualitativ hochwertiges Bier in Symbiose mit lokaler Kulinarik
angeboten werden. Unter anderem sollen dort Verkostungen und Braukurse stattfinden. Das Wildschütz soll die Bier- und Fußballkultur der Stadt emporheben und als ganzheitlicher Veranstaltungsort dienen, um so zur Entwicklung des Quartiers Borsigplatz beizutragen.“
Für diesen neuen „Wildschütz“ kann es nur einen Ort geben: seine Original-Räume im Eckhaus an der Oesterholzstraße 60, dem heutigen Standort von „Imbiss Rot Weiß“. Zumal das Gebäude im Besitz von Gruszecki selbst ist.
Zur Nachfolgersuche seines Mieters wollte sich Gruszecki am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion nicht äußern. Das gleiche galt für den Stand der Wildschütz-Planungen. Nur so viel ließ er sich entlocken: Es liefen aktuell Gespräche.
Biersommelier testet neues Dortmunder Bier: Wie gut ist das Borussia-Export „Borsigplatz Style“?
Dortmunds Bierkultur blüht neu auf: „Andere Ruhrgebietsstädte gucken neidisch auf Dortmund“
Erste Liter Borussia-Bier in Dortmund schnell ausverkauft: Nachschub lässt auf sich warten