Rund 500 oder 1400 Meter? Es ist noch immer keine ausgemachte Sache, auf wie viel Metern der Rad- und Wanderweg „Rheinischer Esel“ asphaltiert wird. © Rüdiger Barz
Rad- und Wanderweg
Im Streit um Asphaltierung des Rheinischen Esels liegen neue Steine im Weg
Eigentlich schien nach dem Ratsbeschluss im letzten November ein Kompromiss zum Rheinischen Esel gefunden. Doch unterschiedliche Interpretationen schreiben die unendliche Geschichte fort.
Beschlossen, verkündet und umgesetzt – so einfach ist es nicht beim Rad- und Wanderweg Rheinischer Esel im Südwesten der Stadt. Der Ratsbeschluss vom vergangenen November lässt Spielraum für Interpretationen und sorgt für neuen Streit.
Nach mehrmonatigen Diskussionen und einem Kompromissvorschlag des Naturschutzbeirats und der Grünen schien der politische Disput um die Asphaltierung des beliebten Weges beendet. Der vom Rat abgesegnete Kompromiss sieht vor, in dem Abschnitt, in dem der Weg durch das künftige Naturschutzgebiet – heutiges Landschaftsschutzgebiet – Großholthauser Mark führt, auf eine Asphaltierung zu verzichten und durch einen Belag aus gebrochenem Natursteinmaterial (wassergebundene Decke) zu ersetzen.
Rund 500 oder 1400 Meter?
Doch welcher Abschnitt ist damit genau gemeint? Von wo bis wo soll er gehen? Das steht nicht im Beschluss, ergibt sich aber aus dem Diskussionsverlauf: Der Naturschutzbeirat und die Grünen meinen – wie in den politischen Gremien mündlich vorgetragen – den rund 1400 Meter langen Gesamtabschnitt zwischen Hellerstraße und der Autobahn 45. In diesem Geiste habe der Rat seinen Beschluss gefasst.
Die Verwaltung jedoch, die sich an den wörtlichen Beschluss hält, vertritt die Auffassung, dass lediglich die rund 500 Meter von der Asphaltierung ausgenommen werden sollen, die durch das geplante Naturschutzgebiet laufen.
Der Rad- und Wanderweg „Rheinischer Esel“ führt durch heutiges Landschafts- und künftiges Naturschutzgebiet. © Rüdiger Barz
So schildert es Ratsmitglied Detlef Münch (FBI). Er nutzt seine dahingehende Kritik an der Verwaltung für persönliche Angriffe gegen Planungsdezernent Ludger Wilde und will den Rheinischen Esel erneut zum Thema im Rat machen. Die Stadt äußerte sich am Montag auf Nachfrage nicht dazu.
Unglücklich formuliert
Der Ratsbeschluss sei unglücklich formuliert, sagt Thomas Quittek, Sprecher des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und als solcher Mitglied im Naturschutzbeirat. Doch die Art und Weise, wie Münch seine Kritik gegen Verwaltung und Politik vortrage, die persönlichen Angriffe, seien eher „kontraproduktiv. Das ist nicht unser Stil. Wir sind ein seriöses Gremium.“
Sollte die Verwaltung aber bei ihrer Auffassung bleiben, dass nur das kleine Teilstück von der Asphaltierung auszunehmen ist, werde man Widerspruch einlegen, kündigte Quittek an. Dann müsste die Höhere Naturschutzbehörde in Arnsberg entscheiden. Doch statt „klein-klein zu diskutieren“, plädiert der BUND-Sprecher dafür, sich an einen runden Tisch zu setzen und das Radwegenetz in Dortmund systematisch anzugehen, um die Wege dort zu asphaltieren, wo es nötig sei.
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