
Bettina Zobel versteht es, den Kindern gesunde Ernährung spielerisch näherzubringen. © Birgit Hupfeld
Im Solostück erzählt Bettina Zobel fantasievoll über gute Ernährung
Kinder- und Jugentheater
„Die Kartoffelsuppe“ ist eine Inszenierung für Kinder ab sechs Jahren. Und im Kinder- und Jugendtheater heißt nicht nur das Stück so, sondern nach der Vorstellung gibt es Suppe für alle.
Die Spielfläche im Sckelly, der kleinen Spielstätte des Kinder- und Jugendtheaters (KJT) Sckellstraße, verwandelte sich am frühen Freitagabend in eine Küche. Im dritten Anlauf feierte nun endlich „Die Kartoffelsuppe“ von Marcel Cremer und Helga Schaus Premiere.
Ursprünglich war die Premiere Ende des letzten Winters geplant, doch weil sich nicht nur das Stück um Kartoffelsuppe dreht, sondern am Ende der Vorstellung alle welche bekommen, war das aus Pandemie-Gründen nicht möglich. Nächster Termin war dann Anfang Mai, doch kurz vorher hatte Bettina Zobel, die das Solostück bestreitet, einen Fahrradunfall.
Kindgerecht erläutert Bettina Zobel die Stärken der Gemüsesorten
Und das Warten hat sich gelohnt. Schon beim Betreten der Spielstätte duftet es gut. Während der knapp 60-minütigen Vorstellung bereitet Ensemblemitglied Bettina Zobel eine Kartoffelsuppe mit ganz viel Gemüse zu.
An einer fast bühnen-breiten Arbeitsplatte (Ausstattung: Sandra Linde) stellt sie als Köchin Carola die Vorteile der einzelnen Gemüsesorten und natürlich auch der Kartoffel kindgerecht vor. Die Knolle ist gut für die Kraft, Rettich hilft bei Ärger oder Überanstrengung und die Karotte ist gut für Haut und Auge...
Die kleinen Wesen verteilen die Nährstoffe per Schubkarre
KJT-Chef Andreas Gruhn hat den Monolog über gute Ernährung fantasievoll für Kinder ab sechs Jahren in Szene gesetzt, dafür springt Bettina Zobel in ganz viele Rollen. So mimt sie die Zellen, die kleinen Wesen, denen sie ein Piepsstimmchen verleiht, deren Lieblingsspeise die Kartoffelsuppe ist und die die Nährstoffe in unseren Körpern per Schubkarre verteilen.
Doch an dem Abend wird nicht nur gekocht, sondern die Köchin erzählt und spielt - während die Suppe köchelt - eine Geschichte von ihrer Mama Lene. Als siebenjähriges Mädchen bekommt sie ein Ferkel geschenkt - das wird durch eine Mini-Kartoffel dargestellt.
Lene und Frida sind unzertrennlich
Sie lebt mit ihren Eltern und der Oma, die Dialekt spricht, auf dem Land. Eigentlich wollte sie einen Hund, doch ein Schwein tut es auch. Sie nennt es Frida - wie ihre Lieblingstante. Schnell sind die beiden unzertrennlich. Doch dann kommt der Krieg - und es gibt nur noch Kartoffeln zu essen.
Als der Scherenschleifer bei der Familie übernachtet, ahnt man das Unheil heraufziehen. Plötzlich ist Frida verschwunden - und die Kartoffelsuppe fertig.
Während die Köchin die Suppe püriert, bauen zwei Theatermitarbeiter Tische und Bänke für das gemeinsame Essen auf. Bei einem Teller Suppe findet man vielleicht heraus, was mit Frida geschehen ist.
Weitere Termine im KJT
Die nächsten Vorstellungen sind am 18. und 30. Oktober. Karten gibt es unter Tel. 5027222 und im Internet unter: www.theaterdo.de