Eine Straße zum Schämen Die Stadt hat vergessen, dass Eigentum verpflichtet

Obermarkstraße: Hat die Stadt vergessen, dass Eigentum verpflichtet?
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Obermarkstraße: Hat die Stadt vergessen, dass Eigentum verpflichtet?

Ich bin ein Laie in Sachen Straßeninstandhaltung, deswegen möchte ich nicht einfach drauflos meckern. Aber ich kann mit meinen eigenen Augen sehen und ich kann das lesen, was ich als Antwort von der Stadtverwaltung bekomme.

Es gibt viele Straßen in Dortmund, die völlig im Eimer sind. Und es gibt diese eine Straße im Dortmunder Süden. Sie soll seit Jahrzehnten in Ordnung gebracht werden, gefühlt passiert hier aber gar nichts. Es geht um die Obermarkstraße.

Hier, wo gerne junge Familien hinziehen, wo es noch ein wenig ländlich ist und die Lage direkt am Schwerter Wald ein gutes Gefühl gibt, liegt eine Straße zum Schämen. Ich kenne sie gut, die Obermarkstraße. Ich wohne um die Ecke, bin als Kind mit dem Rad dort entlang gefahren, später mit dem Mofa und jetzt mit dem Auto. Mit dem Rad würde ich die Straße nicht mehr befahren, mit dem Auto muss man Angst haben, in einem Schlagloch zu versinken.

Ich kenne viele Menschen, die dort wohnen, und viele, die sich mittlerweile so fühlen, als würden sie von der Stadt Dortmund veräppelt werden. Denn Jahr für Jahr wird die Hoffnung verbreitet, dass diese Straße erneuert wird. Jahr für Jahr wird die „Planung“ weiter nach hinten verschoben. Immer und immer wieder. Es ging um die Kostenfrage, um Grundstücke. Jetzt mal ernsthaft: Geht es nicht mittlerweile auch um Vertrauen?

Eigentum verpflichtet

Den tieferen Sinn dieser fortwährenden Verschiebung der Sanierung kann ich nicht nachvollziehen. Die Straße ist so kaputt, wie es kaputter kaum geht. Schon seit bestimmt 20 Jahren. So langsam beschleicht einen das Gefühl, es traut sich keiner dran. Warum, das weiß wohl nur der heilige Reinoldus, der Stadtpatron von Dortmund.

Liebe Stadtverwaltung, Eigentum verpflichtet. Denkt doch bitte auch an die Menschen, die dort wohnen. Ich habe letztens zwei ältere Damen dort gesehen, die sich über die Straße quälten. Beide mit einem Rollator. Es ging nur sehr beschwerlich vorwärts.

Der Zustand der Straße lässt am Ende nichts anderes zu.

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