„Gepflegtheit“ - die ist dem Restaurant „Gambrinus“ in Dortmund-Oespel offenbar sehr wichtig. Auf ihrer Website werben die Gastronomen für sich als „eine gute Adresse für Gastfreundschaft, Gepflegtheit und kulinarische Genüsse.“ Konkret soll das wohl auch heißen: Hunde sollten besser draußen bleiben, so einzelne Kommentatoren im Internet.
Unsere Reporterin machte mit dem Redaktionshund den Test: Unproblematisch, so lässt sich ihre Erfahrung zusammenfassen. Ohne jeglichen Kommentar durfte sie sich einen Tisch aussuchen und Platz nehmen. Als sie den Kellner über unseren Test informierte, schilderte dieser die Gründe für die Abneigung gegenüber manchen Hunden.

Verweis auf das Ordnungsamt
„Wir hatten einen Fall letztens, wo zwei Frauen mit vier großen Langhaarhunden hier zur Stoßzeit im Restaurant ankamen. Als die Gruppe nach dem Essen wieder ging, mussten wir erst mal unter dem Tisch komplett fegen“, so der Kellner. Es hätten sich Haarberge unter dem Tisch angesammelt. Das wäre einfach nicht gut im Restaurant.
Die Servicekräfte hätten ohnehin genug zu tun, sich dann noch mit solchen Reinigungsarbeiten in einer Schicht zu beschäftigen, sei hinderlich. Auch wenn das Restaurant voll ist, werde es für die Kellner schwer, zu laufen. „Natürlich schicken wir auch niemanden weg, der zu seiner Reservierung mit Hund kommt“, so der „Gambrinus“-Mitarbeiter.
Es komme auch auf die Größe des Hundes an, und ob dieser stark haare. Darauf angesprochen, dass es Kundenberichte gebe, wonach Hunde im Restaurant „Gambrinus“ nicht willkommen seien, erwidert er: „Wir arbeiten hier mit offenen Lebensmitteln, da müssen wir auf Hygienestandards achten.“
Das Restaurant bietet für seine Kunden ein offenes Salatbuffet an. Wenn sich da ein Hund schütteln würde, werde es schnell unhygienisch. Eine Toleranz für Hunde sei auf jeden Fall gegeben, aber nun mal begrenzt. Das habe aber nichts mit Tierfeindlichkeit zu tun, so die Betreiberfamilie, die das Restaurant seit 2016 führt. „Ich bin selbst mit Hunden aufgewachsen“, so der Mitarbeiter zu unserer Reporterin.

Entscheidung des Betreibers
Grundsätzlich greift in solchen Fällen das Hausrecht des Gaststättenbetreibers, erklärt Maximilian Löchter, Pressesprecher der Stadt Dortmund. Das heißt, dass es letztlich den Gastronomen selbst überlassen ist, ob sie Hunde in ihren Restaurants gestatten.
„Das ist eine individuelle Entscheidung des Betreibers. Sie kennen ihre Stammgäste am besten“, erklärt Carola Schüren. Sie ist Pressesprecherin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Aktuell sieht sie aber keine Zunahme von Hundeverboten in Restaurants.
Online-Rezensenten zufrieden
In den Google-Rezensionen, die zum Restaurant „Gambrinus“ abgegeben wurden, äußern sich viele Kunden zufrieden mit dem Restaurant. „Lecker, gute Qualität und sehr üppig“, heißt es da. Auch der Außenbereich wird gelobt – zu dem Restaurant gehört auch ein Biergarten. Bei 714 Bewertungen erhält das „Gambrinus“ 4,6 von 5 Sternen.
Im Format „Fragen und Antworten“ findet sich auch folgende Frage eines Nutzers: „Sind auch Hunde erlaubt wenn sie ganz lieb sind?“ Kein Problem, meint ein halbes duzend Nutzer in den Antworten. „Hab da schon Gäste mit Hunden im Lokal gesehen“, schreibt jemand. Ein anderer Nutzer kommentierte: „Wir waren mit zweien da.....haben auch einen Napf mit Wasser bekommen“.