Buckelpiste ade: Die Straße Am Hombruchsfeld erhält neue Leitungen, neuen Asphalt und ein neues Aussehen. © Michael Nickel

Zukunftscheck 2020

Hombruch: Die nächste Großbaustelle kommt

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: Im Stadtbezirk Hombruch wird 2020 nicht nur an Straßen, sondern an neuen Wohnungen gebaut. Und vor der Kommunalwahl ist schon einiges klar.

von Michael Nickel

Hombruch

, 31.12.2019 / Lesedauer: 4 min

So viel ist klar: In den kommenden zwölf Monaten wird sich im Stadtbezirk Hombruch viel verändern. Schon jetzt ist an einigen Stellen gut zu sehen, wie es weitergeht, denn speziell im Wohnungsbau tut sich etwas.

2020 stehen für ganz Dortmund zwei wichtige Wahlen an, bei denen für Hombruch schon klar ist: Sowohl im Seniorenbeirat als auch beim Posten des Bezirksbürgermeisters wird sich etwas verändern.

Wahlen

Bezirksbürgermeister Hans Semmler (CDU) wird sich nach 40 Jahren Mandatstätigkeit in der Hombrucher Bezirksvertretung (BV) nicht erneut zur Wahl stellen. Von 1994 bis 2004 hatte er das Amt inne und bekleidet es seit 2009 wieder. Am 13. September wird er bei der Kommunalwahl nicht mehr auf der Liste seiner Partei stehen.

„Das Ergebnis ist absolut nicht vorhersehbar“, sagt Semmler. Seit Jahrzehnten gebe es in Hombruch keine absolute Mehrheit in der BV.

Bezirksbürgermeister Hans Semmler an seinem Platz mitten in der Bezirksvertretung. Sein Leben ist geprägt von der Politik im Stadtteil. © Said Rezek (Archiv)

Bereits am 6. März steht eine andere Wahl an. In jedem Stadtbezirk können alle Dortmunder über 60 Jahre den für sie zuständigen Seniorenbeirat wählen. Prof. Dr. Ernst-Wilhelm Schwarze wird sich nicht mehr zur Wahl stellen. Bis zum 10. Januar kann jeder Senior aus Hombruch seine Bewerbung beim Wahlausschuss einreichen.

Unsere Einschätzung: Der Nachfolger Hans Semmlers tritt in große Fußstapfen, was den Einsatz für das Amt und die Nähe zum Bürger angeht.

Die SPD hat mit Volker Schultebraucks ihren Spitzenkandidaten präsentiert, die CDU und die Grünen stellen ihre Listen noch zusammen. Der Ausgang der Wahl ist derzeit tatsächlich noch nicht abzuschätzen.

Bei der Europawahl im Mai erhielten die Grünen mit 27,3 Prozent der Stimmen mehr Zuspruch als die CDU (23,3) und SPD (19,8).

Straßenbau

Die Baustelle an der Hagener Straße ist seit Januar 2019 ständiger Begleiter der Autofahrer in Hombruch. Eigentlich sollte sie schon im Oktober Geschichte sein, ist sie aber nicht.

Ab Januar wird der Bereich zwischen Olpketalstraße und Bozener Straße für zwei bis drei Monate zur Einbahnstraße in Richtung Innenstadt.

An einem Wochenende im April bekommt die Hagener Straße zwischen Zillestraße und Mergelteichstraße unter Vollsperrung neuen Asphalt. Dann ist alles fertig.

Parallel beginnen im Februar die Bauarbeiten am Hombruchsfeld. Zwischen Lütgenholthauser Straße und Zillestraße stehen Kanal- und Straßenbauarbeiten an. Wie lange die dauern werden, ist noch nicht klar.

Die Straße Am Hombruchsfeld wird ab Februar 2020 zur Großbaustelle. © Michael Nickel

Für Arbeiten an der Löttringhauser oder Steinäcker Straße sei laut Semmler bereits vor einiger Zeit Geld durch die BV bewilligt worden. „Wir kennen die Problematiken im Tiefbauamt“, sagt Semmler.

Unsere Einschätzung: Dass von der Politik beschlossene Maßnahmen von den zuständigen Ämtern nicht direkt umgesetzt werden können, ist kein neues Phänomen. Ärgerlich ist es dennoch. Vor allem dann, wenn eine Großbaustelle wie die Hagener Straße nicht 10, sondern 16 Monate bleibt. Die Umgestaltung des Spielplatzes am Aussigring hat vom Beschluss bis zur Fertigstellung drei Jahre gedauert.

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Die Arbeiten am Hombruchsfeld werden die Nerven der Autofahrer auf eine neue Probe stellen, doch die Sanierung ist auf der Buckelpiste notwendig.

An der Bahnunterführung Weiße Taube/Hagener Straße sind schon erste Vorbereitungen für den Ausbau der Bahnunterführung abgeschlossen – allerdings unter der Erde. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage mitteilt, wird der Umbau selbst voraussichtlich erst 2022 beginnen und bis 2023 dauern.

Wohnungsbau

Die Liste der Projekte ist lang. Am Hombrucher Bogen und an der Baroper Bahnhofstraße wird schon lange gebaut, auf dem ehemaligen Schreck-Mieves-Gelände und in Menglinghausen-Süd werden in den kommenden Jahren die Bagger anrollen und Platz für neue Wohnungen schaffen.

Alleine an diesen vier Orten entstehen gut 1100 sogenannte Wohneinheiten – für Familien genauso wie für Studierende. Noch gar nicht berücksichtigt in dieser Aufzählung sind Großprojekte auf dem alten Telekomgelände, Am Lennhofe und an der Steinäcker Straße.

Das Gelände der einstigen Zeche „Kaiser Friedrich“ liegt mitten im Wohngebiet Menglinghausen-Süd. 133 neue Mietwohnungen könnten hier ab 2020 gebaut werden. © Marc D. Wernicke

„In Hombruch sind wir damit gut dabei“, sagt Hans Semmler. „Auch mit der Nachverdichtung.“ Gleichwohl könne es nie genug sein, was Wohnungen angeht.

Unsere Einschätzung: Der Stadtbezirk steht tatsächlich gut da. Es gibt eine Karte vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, auf der die Entwicklung der Wohnbauflächen in verschiedenen Farben eingezeichnet ist.

Und es sind ziemlich viele Farben an ziemlich vielen Stellen zu sehen – sie reichen in ihrer Bedeutung von reservierten Flächen bis zu rechtskräftigen Bebauungsplänen.

In den meisten Fällen sind es alte Industriebrachen, die zu Wohnquartieren umgestaltet werden.

Streitpunkte bleiben aber auch 2020 der Lennhof und Menglinghausen-Süd. Bei Letzterem ist seit Jahren aber klar, dass die freie Grünfläche inmitten der Siedlung bebaut werden darf.

Kitas und Schulen

Die Brüder-Grimm-Schule erhält für 6,2 Millionen Euro einen dringend benötigten Anbau. Beginnen sollen die Bauarbeiten im dritten Quartal 2020.

Die Brüder-Grimm-Grundschule an der Leostraße in Hombruch wird für 6 Millionen Euro ausgebaut. Die Bauarbeiten sollen im dritten Quartal 2020 beginnen. © Michael Nickel

Das Helene-Lange-Gymnasium soll laut einer Entscheidung des Rates mit fünf oder sechs Eingangsklassen ins Schuljahr 2020/21 starten. Am Hombrucher Bogen und an der Mergelteichstraße entstehen neue Kitas.

Unsere Einschätzung: Vor allem der Bau der neuen Kindertagesstätten kann für Entlastung sorgen. Am 1. September sollen die ersten Kinder am Luisenglück einziehen – in die dann größte Fabido-Kita im Dortmunder Süden.

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