Im Homeoffice fühlen sich Singles besonders einsam, sagt Gast-Autorin Tanja Meyer. Aber noch ärgerlicher seien die wirtschaftlichen Nachteile beim Alleinleben. © dpa
Gastbeitrag
Hohe Kosten und dünne Wände: Fünf Nachteile beim Wohnen als Single
Die Miete ist hoch, den neuen Staubsauger muss man ganz alleine anschaffen – und dann haben die Nachbarn schon wieder laut Sex. Wer alleine wohnt, hat es oft schwer. Wirtschaftlich und sozial betrachtet.
Alleine wohnen: Schon einmal darüber nachgedacht, was alleine wohnen bedeutet? Es heißt übersetzt: Alles leisten, einfach immer, niemals Ersparnisse.
Das ist die Zusammenfassung. Wer alleine wohnt, ist benachteiligt. Nicht nur das Soziale fehlt – gerade jetzt, wenn man zur Corona-Zeit alleine im Homeoffice verbringt, und generell in der Freizeit, wenn man als Single lebt und die 30 überschritten hat. Wer alleine lebt, ist auch wirtschaftlich benachteiligt.
1. Miete: Eine kleine Wohnung ist – gemessen an der Quadratmeterzahl – nicht halb so günstig wie eine doppelt so große Wohnung. Man zahlt ja sozusagen eine versteckte Pauschale für das Wohnen überhaupt – und dann dürfen Vermieter laut Mietspiegel extra Punkte für kleinere Wohnungen geben, damit sich der eigentlich kleine Mietzins noch erhöht.
2. Versicherungen: Bei einer Hausratsversicherung gibt’s zwar inzwischen Single-Tarife – aber ein halber Preis? Fehlanzeige!
3. Haushaltsgeräte: Die Anschaffung notwendiger Haushaltsgeräte, wie sie jeder braucht, bleibt an einer Person hängen. Und hier besteht noch ein Widerspruch an sich: Eine Wohnung mieten, aber eine Küche kaufen? Dann wäre es nur fair, man würde einen Single-Rabatt beim Küchen-, Backofen-, Kühlschrank- und Waschmaschinenkauf erhalten.
4. Lebensmittel einkaufen: Heute gibt’s im Angebot 1 Kilogramm Rinderhack für 2,99 Euro. Abgesehen davon, dass man sich fragt, was das Fleisch für eine Qualität haben soll – zu 100 Prozent keine gute –, sind Alleinlebende schon wieder benachteiligt. Ob es das Angebot beim Fleisch ist, das Familienzwiebelnetz oder der Sack Kartoffeln. Soll ich zwei Wochen jeden zweiten Tag Kartoffeln essen, damit ich günstiger einkaufen kann, ohne dass die Sachen vergammeln oder von selbst aus dem Vorratsschrank krabbeln?
5. Nachbarschaft: Das Leben mit den Nachbarn. Es kann nervtötend sein. Denn wer zu 98 Prozent seiner Zeit alleine zu Hause ist, führt für gewöhnlich keine Selbstgespräche und es ist überwiegend ruhig. Aber die Nachbarn sind dann besonders gut zu hören: Beim Reden, Türenknallen, Streit, ja, sogar Klopapierabrollen – wenn im Altbau die Halterung quietscht. Ich spreche aus Erfahrung. Ganz vom Sexleben der Nachbarn zu schweigen. Da hilft es nur noch, die Musik laut anzumachen und sich nicht zu wundern, warum die Nachbarn beim Treffen im Treppenhaus wenige Stunden später so überfreundlich erscheinen.
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